Sonjas Exzesse (1993)

Review

von Frank Trebbin

Luigi, ein smarter Junge aus reichem Haus, arbeitet bei einer großen Immobilienfirma in Neapel. Doch als er seine Cousine Sonja kennenlernt, bricht Luigis bislang perfekte heile Welt zusammen: Er trennt sich von seiner Dauerverlobten und geht mit Sonja eine ziemlich schräge Liebesbeziehung ein. Als er durch die attraktive Verwandte auch noch zu Verbrechen angestiftet wird, muß Luigi erkennen, daß Sonja schizophren ist. Und jeder, der Sonja auf die Spur kommt, muß sterben...

Was ist nur mit Sergio Martino los? War der Mann in den 70er Jahren allemal Garant für gut gemachte Giallo-Thriller, so bringt er trotz einer Fülle passender Details (schwarze Magie, Kannibalismus und jede Menge "Psycho"-Thrill) kaum mehr als ein gelackt aussehendes Fernsehfilmchen zustande, das sich mit Müh und Not von einer Bettszene zur nächsten hangelt (Deswegen hatte "Sonjas Exzesse" hierzulande seine mitternächtliche Uraufführung als "Erotikthriller mit Sado-Fleischeslust" [Zitat RTL2]). Zwar ist es schön, Serena Grandi mit Strapsen durchs Bild huschen zu sehen, doch a bisserl mehr genregerechte Action wäre eigentlich wünschenswerter gewesen. Nur im "dramatischen" Schlußfinale geht so richtig drunter und drüber, und man ahnt, daß der Drehbuchautor Mühe hatte, das konfuse Ganze zu einem ordentlichen Ende zu bringen. Fazit: Beschämend. Mit Vittoria Belvedere, Ron Nummi, Simona Borioni, Riccardo P. Perrotti u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin