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Wenn man den Film als reine Komödie ansieht, ist er sehr charmant, gelungen und auch wirklich witzig, besonders der Bürgermeister und der Pfarrer, herrlich! Aber der Film hat eine Botschaft, und die ist politisch links. Sehr links. Die Dorfbewohner sind nicht schlecht oder böse, aber sie sind so ein Bisschen doof. Sie legen sich nämlich strenge konservative und christliche Regeln auf, weil ihre Väter und Großväter das auch schon so gemacht haben, realisieren aber überhaupt nicht, dass ihnen diese Regeln nur Nachteile bringen. Würde doch nur jemand kommen, der ihnen zeigt, dass diese Regeln doch im Grunde völlig überflüssig sind, und dass man ohne sie viel besser lebt! Doch da ist jetzt Vianne, die atheistische Heilsbringerin, die den Hedonismus und die Lebensfreude wieder zurück bringen will. Sie scheitert zwar fast an den Mächtigen im Dorf, die dann aber letzten Endes auch zur Raison kommen.

Die linke Botschaft des Films lässt sich auch sehr schön erkennen an den "Bootsleuten", die eines Tages ankern. Während nun der Bürgermeister und die Dorfbewohner eine gesunde Skepsis an den Tag legen, kennt Vianne solche Vorbehalte natürlich nicht. Und natürlich sind die Bootsleute furchtbar nett, alle Skepsis der Dorfbewohner war völlig unangebracht. Die Möglichkeit, dass evtl auch einmal Leute kommen, die nicht so nett sind, kommt in diesem linken Weltbild nicht vor. Es DARF nicht vorkommen! Fremde sind per se wie Freunde zu behandeln, und wer das nicht macht, ist ein schlechter Mensch! Dass christliche und konservative Regeln auch ganz rationale und praktische Gründe haben könnten, kann gar nicht sein.

Ich bin übrigens Atheist.



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