Die Mutter aller Invasionsfilme!
H.G. Wells berühmter Stoff, der ja schon 1936 in der Radio-Adaption von Orson Welles für echte Panik in Teilen der USA sorgte, wurde hier "aktualisiert". Die dreibeinigen Mars-Maschinen sind nun deutlich stärker an die klassische UFO-Form angepaßt worden, wobei diese auch heute voll überzeugt, denn das Design wirkt zeitlos.
Was den Film so besonders macht, ist seine für damalige Verhältnisse tricktechnisch perfekte Realisierung. Die Spezialeffekte waren seinerzeit extrem aufwändig; und auch, wenn sie heutzutage eher bescheiden wirken, können sie von Kennern dennoch nickende Anerkennung einheimsen. Besonders die Szenen, in denen die Flugkörper Teile von L.A. in Schutt und Asche legen, sind fantastisch fotografiert.
Die Charaktere im Film sind - wie es für viele SF-Filme jener Tage gilt - deutlich eindimensionaler gezeichnet als in anderen Genres. Der aufrechte Wissenschaftler, der patriotische General... usw. Dennoch vermitteln die späteren Szenen über die Massenflucht aus L.A. auch einen anderen Eindruck: jetzt zählt nur das nackte Überleben, Anarchie und Chaos regieren das Bild - keine besonnenen amerikanischen Bürger, die sich brav den Anweisung von Polizei und Armee fügen.
Auch wenn religöse Elemente enthalten sind, verzichtet der Film weitgehend auf die Formel: wer nur fromm genug ist, wird das alles überleben. Letztendlich wird der Mensch und all die glorifizierte Technik jener Ära als hilflos gegenüber einem fremdartigen Aggressor gezeigt. Keine Geheimwaffe bezwingt die Aliens, kein trickreicher Kniff eines Filmhelden lockt sie in eine Falle... Mutter Natur muß die Rolle der Erdwächterin übernehmen.
Ein in jeder Hinsicht beeindruckendes Ende, daß seiner Zeit - im aufkeimenden kalten Krieg - weit voraus war.
FAZIT:
Ein echter SF-Klassiker aus der Goldenen Ära der Science-Fiction-Filme - und Pate für viele spätere Invasions- und Alienfilme (z.B. "E.T." und "Independence Day"). Ein Muß für jeden SF-Fan! 8/10.