Ein verführerischer Titel und ein kleiner roter Aufkleber "indizierter Film" verleiteten mich zum Kauf der Videokassette, und obwohl beides völlig irreführend, bzw. unzutreffend ist, bin ich doch hoch zufrieden mit der Investition.
Der Plot ist wirklich gut und geradezu klassisch zu nennen, denn daß beim Pflügen eines Ackers der Leichnam des Teufels ausgegraben und seine dämonische Macht freigesetzt wird, das könnte direkt aus einem Grimm'schen Märchen übernommen worden sein. Der Film entwickelt sich sehr ruhig, wird aber an keiner Stelle langweilig, vielmehr entwickelt sich das Böse auf gewissermaßen ländliche Art: langsam, aber zielstrebig nimmt der Geist des Teufels Besitz von den Kindern der Gegend und verleitet sie dazu, allerlei satanische Riten durchzuführen. Das wird sehr atmosphärisch dargestellt, und psychologisch komplexer, als man es von einem solchen Film erwarten würde. Bisweilen wird die Optik richtig psychedelisch, überhaupt finden sich bei den jugendlichen Teufelsanbetern viele Anleihen bei der Hippie- und Neuheidenbewegung, Manson & Co - "Töchter des Satans" im alten England quasi.
Zu den Effekten möchte ich nur wenig sagen, da ich bislang nur in den Genuss der alten deutschen Video-Fassung gekommen bin und deshalb vermutlich auf das eine oder andere Schmankerl verzichten musste, allerdings war ich auch mit dieser Fassung durchaus zufrieden, da der Film ohnehin eher auf Atmosphäre als auf Folterungen Marke "Mark of the devil" setzt.
Was man dem Film ankreiden kann, ist sicherlich der eine oder andere Sprung in der Handlung, sowie manche Ungereimtheit, die auch durch so fantastisch surreal anmutende Sequenzen wie den Kampf des Richters gegen den Teufel nicht wieder aufgewogen werden kann.
Krallen hat in diesem Film nur der Teufel, der als Hexenjäger fungierende Richter ist eher ein Anhänger der frühen Aufklärung und könnte durchaus ein Kollege von Ichabod Crane sein. Außer dem Teufel selbst spürt auch keiner sein richterliches Schwert (das allerdings ein ziemlich kapitales Teil ist!) in aller Schärfe. Alles in allem ein spannendes, ungewöhnliches Gruselstück aus dem alten England.