Mit großen Erwartungen bin ich an „Untold Story“ herangegangen, doch wurde ich leider etwas enttäuscht. Wobei ich damit nicht sagen möchte, dass der Streifen schlecht ist. Erstmal allerdings die obligatorische Handlung.
Wong hat ein paar Probleme. Erstens kann er nicht wirklich mit Kritik umgehen, was ihn zu seinem zweiten Problem führt, er sitzt bei der Polizei in U-Haft. Er wird beschuldigt die Familie seines alten Arbeitgebers umgebracht zu haben. Auch ein paar andere vermisste Personen werden ihm noch vorgeworfen.
Allerdings will Wong kein Geständnis ablegen. Da die Polizei auch anders kann wird halt etwas gefoltert. Nach einigen Versuchen bricht Wong schließlich zusammen und gesteht seine Taten. Nun ist auch klar wo die Leichen abgeblieben sind, nämlich in den leckeren Fleischbällchen die er verkauft hat.
Der Film gilt als einer der krassesten Hongkong Filme, die jemals gedreht wurden. Dies ist aber nach meiner Sicht nicht der Fall. OK Anfang der 90er sah das wohl noch anders aus, aber heutzutage kommt der Film nicht mehr ganz so krass daher. Das soll aber auch nicht heißen, dass der Film harmlos ist. Nein, das nun nicht. Einige Szenen sind schon hart anzusehen, z.B. die Vergewaltigung der Frau oder das Ermorden der Familie inklusiver der kleinen Kinder. Aber es hapert an der Umsetzung. Die Effekte beschränken sich mehr darauf gegen eine Wand Blut zu kippen, als etwas detailliert zu zeigen. Das fällt besonders negativ beim Mord des Kochs auf. Das Zerlegen wird zu keiner Sekunde gezeigt. Am Ende der Szene wird dann einfach etwas Fleisch in die Kamera gehalten. Man soll mich hier nicht falsch verstehen, dass ich nur auf Gore scharf bin, aber ich habe hier einfach etwas anderes erwartet. Zudem werden die Opferrollen nie wirklich vorher charakterisiert, so dass man eigentlich keine große Sympathie zu den Opfern aufbaut.
Allerdings gibt es noch mehr zu meckern. Die Polizeiszenen sind echt sauschlecht. Diese Szenen werden so ins Lächerliche gezogen, dass die zuvor aufgebaute düstere Atmosphäre wie eine Seifenblase platzt. Der Film wirkt durch diese (auch noch viel zu langen) Szenen fast wie eine Komödie. Fürchterlich!
Dadurch ist der Film weder Fisch noch Fleisch, zwar könnte ich mir vorstellen, dass diese Szenen so „lustig“ gehalten wurden, um von den Schockszenen etwas Abstand zu gewinnen, aber für mich ist das nichts.
Auf der Haben Seite gibt es allerdings eine brillante Darstellung des Killers, der wirklich fantastisch gespielt wird.
Auch die Sets und die Musik gehen voll in Ordnung und lassen einen nicht meckern.
Ansehen sollte man sich den Film schon, nur die Erwartungen sollte man ein bisschen runterschrauben.
Wäre der Film durchgängig ernst gehalten, dann wäre der Streifen so wie er ist wirklich gut. Durch diesen Comedy Quatsch geht allerdings sehr viel an Intensität verloren.