Ganz klar ganz mieser Schund. Der Film erhält eindeutig das Prädikat "Beleidigung für jeden denkenden Menschen" und reiht sich damit in die Liste von filmischen Peinlichkeiten, wie z.B. "Hostel" oder "Ken Park", wo mit billiger Pseudo-Provokation der Voyeurismus von Sex und Gewalt gepflegt wird, ein. Dass "Untold Story" deutlich älter als obige Filme ist und deutlich geschmackloser und direkter auf Tabubruch ausgelegt ist, macht die Sache nicht besser.
Es bedarf eigentlich keiner Worte. Jeglicher ernsthafter Ansatz, den das Serienmörder/Psychopathen-Motiv böte, wird im Keim erstickt, bzw. gar nicht erst eingebracht. Charakterstudie? Fehlanzeige. Die platt komödiantisch inszenierte Polizei"arbeit" ist dafür im Film zu dominant im Vordergrund. Außerdem ist der Killer viel zu eindimensional und oberflächlich dargestellt. Anthony Wong spielt ihn eigentlich überhaupt nicht gut. Im Gegenteil, ich wundere mich, warum das alle sagen. Für seine Rolle hat er sich nur diesen einen verzerrt-gequälten Gesichtsausdruch aufgesetzt, den er den ganzen Film über zeigt. Zusammen mit der großen Brille und seinem permanenten Geschrei wirkt das oberflächlich etwas verrückt. Das wars dann aber schon mit Charakterzeichnung. Vernünftig ausgearbeitete Psychopathologie darf man nicht erwarten.
Atmosphäre? Auch Fehlanzeige. Dafür sind die Polizeiszenen derart dumm gestaltet, dass es wehtut. Auch die Tötungssequenzen, ungeachtet ihrer Brutalität, sind mit dröhnender Musik derart reißerisch und pornografisch inszeniert, dass einem sofort klar wird, worum es den Machern geht: Um die niederste Form von Unterhaltung und Thrill. Zudem scheinen die (männlichen) Macher psychische Störungen in Bezug auf Sexualität zu haben, was im asiatischen Raum ja leider nicht selten ist. Die sowohl in den Gags, als auch in den Mordexzessen deutlich mitschwingende Frauenverachtung ist geradezu offensichtlich.
Hintergründigkeit? Vergiss es. Der Film bringt gerade mal eine außerst dünne Handlung auf, und selbst die wird holprig durchfahren. Unglaubwürdig ist sie obendrein, insbesondere in der Darstellung der Polizei. Habe ich das schlechte Schauspiel erwähnt? Dazu kommt eine billige, äußerst fragwürdige Moral gegen Ende: Als der Killer gefasst ist, wiederholt sich alle 2 Minuten der "Gag", dass die Polizei-Spastis (Ja, so muss man sie hier nennen) den Mörder bei jeder Kleinigkeit prügeln. Das geht dann darin über, dass sie letztendlich sein Geständnis unter Billigung aller Beteiligten aus ihm herausprügeln/-foltern. Das amerikanische Prinzip. Der "Höhepunkt" des Films ist dann schließlich das Geständnis, dass den abschließenden Gewaltexzess "motiviert". Wir sehen, was der Mörder gesteht, also, wie er eine Familie samt 5 kleinen Kindern abschlachtet und fachgerecht zerteilt. Großartig.
Es ist schon traurig, dass es dabei nur darum geht, dem Publikum Gewalt zu verkaufen. Dass das in dieser Härte geschieht, völlig ohne inhaltlich-kritisches Fundament, sondern sogar noch heruntergespielt wird, verschlägt einem glatt die Sprache. Nicht das explizite Ausschlachten aller Gewalttabus geht einem hier nahe, sondern die skrupellose Dummheit der Macher, sowie deren dreiste Einschätzung des Publikums als notgeile Vollidioten.
An dieser Stelle müsste die Empfehlung für Gorehounds und Splatterfreaks kommen. Und das ist genau die Pointe.