Das bekannte und beliebte Thema des Restaurantbesitzers, der seine Gäste zu Wurst verarbeitet, findet in The Untold Story eine recht gelungene Bearbeitung. Der Film besitzt unbestritten eine äußerst düstere, kranke Atmosphäre, was wohl nicht zuletzt auch daran liegt, daß man als durchschnittlicher Europäer kein Wort von den Original-Dialogen versteht, und einem derartigen Massaker mit Untertiteln folgen zu müssen, hat schon etwas sehr beklemmendes. Hier wird das gesamte Arsenal an Küchenmessern geschwungen, wie man's sonst nur aus Dauerwerbesendungen kennt, nur zerteilt man hier eben kein Weißbrot, sondern Arme und Beine. Wong, der Killer, ist ein echt durchgeknallter Bursche, und man wartet eigentlich nur darauf, daß er irgendwann sein Sprüchlein ablässt: "Ich rieche, rieche Menschenfleisch..." Sickos und Freunde herumfliegender Körperteile kommen hier also voll auf ihre Kosten, wenngleich man bei aller Brutalität sagen muß, daß die Kamera sich meist dezent wegdreht, wenn's richtig fies wird. So verfolgt man das blutige Finale der Vergewaltigungsszene von unterhalb des Tisches, auf dem die Frau liegt, wofür ich dem Regisseur gerade in diesem besonderen Fall auch nicht böse bin. Es wird also nicht ganz so konsequent an der Ekel-Splatter-Schraube gedreht wie bei anderen Filmen aus HK/China/Japan. (Oder war die HK-DVD doch cut?) Was ich dem Film ankreiden würde, ist zum einen der strange, überdrehte Humor, aber den muß man bei HK-Produkten wohl immer in Kauf nehmen. Zum anderen hatte ich zwischendurch den Eindruck, einen Werbefilm für die brutalen Verhörmethoden der Polizei zu sehen; gegen die Foltermethoden der Polizeitruppe verblassen selbst die Morde Wongs ein bißchen, immerhin handeln die Bullen weder aus dem Affekt, noch aus geistiger Umnachtung heraus.
Alles in allem ein fieses, dreckiges Stück HK-Sickness. Liebt es oder hasst es.