"Who was being exploited? Certainly not me."
~ Fred Williamson bezüglich Blaxploitation.
Zweite Regiearbeit vom sich früh um die eigenen Belange und die entsprechende Karriere kümmernden Fred Williamson, der ein Jahr zuvor mit Deadly Journey sein Debüt hinter der Kamera gegeben hat und sich seitdem fleißig selber am inszenieren ist. Williamson, der auch, aber nicht nur und nicht explizit durch die Welle von Black Renaissance Cinema wenige Jahre zuvor, jetzt schon wieder abschwellend in das kinematografische Scheinwerferlicht gekommen ist, hat dabei auch schon früh versucht, ähnlich wie seine (oftmals passiveren) Mitstreiter gewisse feste Figuren für das Publikum, Identifikation und dies länger andauernd, also nachhaltig zu installieren. So gibt es mehrere Filme mit 'Nigger Charly', wurde ein Jahr zuvor der Privatdetektiv 'Jesse Crowder' und dies in insgesamt vier Werken eingeführt, und ist im vorliegenden Mean Johnny Barrows die titelgebende Person ebenfalls anderweitig konnektiert und kommentiert:
Nach einem Angriff auf seinen Vorgesetzten Capt O'Malley [ Aaron Banks ] unehrenhaft aus der Armee entlassen, hat der ehemalige Soldat Johnny Barrows [ Fred Williamson ] trotz seines während des Vietnamkrieges erlangten Silver Star daheim in der Gesellschaft keinerlei Stand und keinerlei Chancen, auch dass er sofort bei der Ankunft in Hollywood, Los Angeles überfallen, niedergeschlagen und ausgeraubt wird, erhöht seine Hoffnung nicht gerade. Barrows gelingt es trotz aller Rückschläge dennoch, einen (mehr oder minder schlecht bis teilweise horrend unterbezahlten) Jobs als Aushilfe und Mädchen für alles an einer Tankstelle beim Pächter Richard [ R. G. Armstrong ] zu finden, wo er immer wieder von dem Mafiasohn Mario Racconi [ Stuart Whitman ] und dessen Begleiterin Nancy [ Jenny Sherman ] aufgesucht und wegen einer anderen Tätigkeit angesprochen wird: er möge doch seine in der Kriegszeit erlernten Talente als Auftragskiller für ihn einsetzen, haben er und sein Vater Don Racconi [ Luther Adler ] doch Ärger mit der Nachbarsfamilie um Don Da Vince [ Anthony Caruso ] und dessen Söhne [ Carlo Da Vince [ Mike Henry ] und Tony Da Vince [ Roddy McDowall ], die die Drogen in die Stadt bringen wollen und auch vor Heimtücke und Hinterlist nicht zurückschrecken. Barrows lehnt lange Zeit trotz der Aussicht auf 100.000 USD Bezahlung ab, wird allerdings Mario bald mit mehreren Kugeln niedergestreckt und gerät auch Nancy in Gefahr; was den ehemaligen Killer in Uniform die Lebensgeister weckt.
Barrows hatte seinen ersten (und theoretisch letzten) Auftritt in der dritten Staffel der Polizeiserie The Rookies (DT: California Cops), einer damals erfolgreichen Fernsehprogrammierung, die u.a. S.W.A.T. (DT: Die knallharten Fünf) geboren hat; und wo Williamson im Jahre 1973 in der Episode “Johnnys letzter Deal" ("Johnny Lost His Gun") einen Gastauftritt als eben jener Johnny Barrows aufnimmt. Die von Irv Pearlberg geschriebene und von E.W. Swackhammer gedrehte Folge dreht sich um einen anfänglich geplatzten, da von der Polizei intervenierten Drogendeal, der seitens beider Parteien der Gauner alsbald wie möglich wiederholt werden soll und zwischendurch allerdings einer der Polizisten eigene Ermittlungen anstellt und auf eben jenen Barrows stößt, bester Kumpel eines seiner Kollegen und Freunde, aber nunmehr eben auch höchst verdächtig ist und sich auch so benimmt. Barrows, der zwischendurch auch noch fast eine drogensüchtige Freundin an einer Überdosis verliert, hat den ersten und auch den zweiten Drogendeal tatsächlich eingefädelt und ist auch tatsächlich geflüchtet, aber handelt auf Initiative des Rauschgiftdezernates und ist entsprechend verdeckter Ermittler; was man in seiner Umgebung erst dann herausbekommt, als dieser wegen einer heroisch eingefangenen Schussverletzung im Showdown bald nicht mehr anwesend und bald schon im Himmel ist.
"Welcome home, Johnny." heißt es in den Anfangsminuten hier, bei einer Rückkehr in das Zivilleben, das keine Heimkehr in dem Sinne, sondern das Ankommen in der nur scheinbar zivilen und dennoch verkommenen, auf andere Art und Weise, auf heimtückischen Wegen gefährliche Welt ist. Barrows, der kurz vorher aus dem Armeedienst ausgeschieden ist, musste sich dort 'Boy' titulieren lassen und hier nun auch als 'Boy' angeredet werden. Dort haben ihnen Offiziere in Uniform schikaniert und u.a. auf eine Landmine im Training noch treten lassen, und hier inmitten der Stadt wird er von Polizisten drangsaliert. Zuvor wurde er ausgeraubt, von 'Seinesgleichen' auch noch und ohne jede Vorwarnung: eine Ankunft mit Schrecken, die bald zum Schrecken ohne Ende zu drohen wird und entsprechende Reaktion seitens des Kriegshelden generiert.
Doch bis dahin dauert es, wird erstmal ein normales Leben probiert bzw. das Zurückfinden in die Existenz, ohne Geld und ohne Job, ohne Familie und ohne einem Dach über dem Kopf, wird der Tag und die lange Nacht als "Forgotten Hero" die Straßen abgewandert und nach Arbeit gefragt. Rettung taucht dann gleich zweimal auf, einmal in Form eines tatsächlich helfenden Mannes, eines Hobos namens Professor Theodore Rasputin Waterhouse, gespielt von Elliott Gould auch tatsächlich als Cameo-Freundschaftsdienst an seinen Bekannten und erst als halbstündigen Besuch geplant und dann in einer 'Filmrolle' und wie außenstehend aus dem ganzen anderen Crime Drama Rest improvisiert. Das zweite ist keine Rettung, eher das Gegenteil davon, verspricht aber das große und vor allem auch das schnelle Geld; was genauso ein Trugschluss ist wie die Aufmachung des Filmes, der sich mit seiner "BRUTAL!...BLASTING!...BLAZING!" Aufmachung keinerlei Gefallen tut und eine Art einfach gestrickter, dennoch nicht ohne Wirkung befindlicher Sozialkommentar mit Verweisen auf die Traumata vom Vietnamkrieg und auch ein sehr früher (vor bspw. Rolling Thunder - Der Mann mit der Stahlkralle, Coming Home - Sie kehren heim oder The Deer Hunter - Die durch die Hölle gehen, dafür aber zeitgleich mit anderen 'Blaxploitation' wie Gordon's War oder Brotherhood of Death) dahingehend ist. Action gibt es kaum, die Auftragsmorde selber sind relativ ruhig, wenn auch durchaus blutig und stilisiert inszeniert und der Showdown inklusive einem Kung Fu Fight selber ist in dieser Darbietung mit seinen Luftschwingern und den Grimassen schon fast wieder lächerlich.