Da ist Sie nun: Die Neuverfilmung von "In 80 Tagen um die Welt" aus dem Hause Disney.
Gleich der Beginn des Filmes entsteht ein sonderbares Gefühl. Er geht zu plötzlich los und hat ein zu hohes Tempo. Ein wenig Charakterzeichnung vorab hätte nicht geschadet. Nichtkenner der Story fühlen sich daher fast so, als hätten Sie den Afang verpaßt. Immerhin hält dieser Eindruck im Höchstfall eine Viertelstunde lang.
Das Set-Design und die gesamte Präsentation wurden detailverliebt in Szene gesetzt. Gelegentliche Aufnahmen, bei denen man doch einmal deutlich sieht, das getrickst wurde, stören nur minimal. Ohnehin spielt der Film mit einigen Animationen, wenn die Crew in das nächste Land reist, was ein gutes Feeling entstehen läßt.
Storymäßig bewegt sich der Film eher auf Klischeebasis. Philieas Fogg trifft später auf eine hübsche Frau in die er sich verliebt, Passpartout's wahre Identität kommt ans Licht und nach etwas Trauer helfen beide natürlich dem guten Phileas seine Wette, in 80 Tagen um die Welt zu reisen, zu erfüllen.
Schauspielerisch bewegen sich die drei Hauptdarsteller im soliden Bereich und können durch Ihre Rollen überzeugen. Sie schaffen es im Laufe des Filmes gewisse Sympathie für den Zuschauer zu entwickeln.
Spaß machen auch die vielen Gastauftritte verschiedener Schauspieler. So ist zum Beispiel Arnold Schwarzenegger als Prince Hapi zu sehen. Weiterhin geben sich die Wilson-Brüder Luke und Owen die Ehre. Ebenfalls für einen kurzen Moment von der Partie ist "Sammo Hung" in der Rolle des Wong Fei-Hung, den Jackie selbst schon in den ersten beiden "Drunken Master"-Filmen gespielt hat. Eine weitere kleine Anspielung auf den Film ist auch die Fightseqeunz mit der Fußbank. Ein wenig nervenaufreibend sind allerdings die Szenen mit dem Colonel und der Lord-Gemeinschaft.
Die Gags im Film belaufen sich zu einem größeren Stück auf teils bemühten Wortwitz. Dieser kommt nicht selten schleppend oder vorhersehbar rüber. Dennoch schafft es der Film den Zuschauer des öfteren zum Schmunzeln zu bringen. Dazu zählt u.a. die Stolperaktion der alten Frau, die den "Taschendieben" hinterher rennt, wie auch die letzten Sekunden von Arnie's Auftritt, der hier aufgrund von Wut wohl die größten Augen in all seinen Filmen gemacht hat.
Die Kampfsequenzen mit Jackie Chan haben nicht den Standard seiner früheren Filme, können aber dennoch durch die übliche Portion Slapstik, recht gute Choreographie und ein paar kleine, neue Einfälle überzeugen. Noch am besten sind diese überraschenderweise, als Jackie in seinem Heimatort ankommt und auf Fei Hung trifft.
Ingesamt schafft es "In 80 Tagen um die Welt" nicht zum großen Wurf. Dafür fehlt es dem Film an Ideen und ausreichenden Humor-Einlagen. Dafür sind die Kulissen nett anzuschauen und das solide Schauspieler-Ensemble paßt gut zusammen. Trotzdem eine arg knappe "7" auf der Skala.