Review

Der exzentrische Londoner Erfinder Phileas Fogg hat die Geheimnisse des Fliegens, der Elektrizität und sogar des Inline-Skatens entschlüsselt, doch die wissenschaftliche Fachwelt hält ihn lediglich für einen verschrobenen Spinner. Um endlich deren Anerkennung zu gewinnen, geht Fogg mit Lord Kelvin, dem Leiter der Königlichen Akademie der Wissenschaften, eine verrückte Wette ein: Er will die Welt in nur 80 Tagen umrunden. Zusammen mit seinem schlagfertigen Diener Passepartout und der abenteuerlustigen Französin Monique tritt Fogg zielstrebig seine turbulente Weltreise an. Doch schon bald merken die drei, dass sie nicht allein unterwegs sind und ihre Verfolger mit den hinterhältigsten Mitteln versuchen, Fogg aufzuhalten.

Wenn Jules Verne nicht schon tot wäre, würde er sich wohl sehr wundern was anno 2004 aus seiner berühmten Abenteuergeschichte geworden ist. In schönster Disney Quietschbuntheit stolpern Fogg und Passepartout episodenhaft von einer Bredouille in die nächste, was mit der Originalgeschichte nur noch am Rande zu tun hat.
Der Film startet dabei recht flott in London, als die beiden Hauptprotagonisten aus außergewöhnlichen Gründen zusammenkommen und die Wette mit der Weltumrundung zustande kommt. Weiter gehts nach Paris und ab da fängt die Geschichte teilweise an öde zu werden, denn besonders die Schwarzenegger Episode in der Türkei ist einfach nur noch dämlich. So hakt man dann Station für Station mehr oder weniger interessant ab, in jedem Städtchen wird ein kleines Abenteuer absolviert, bis der Globus schließlich umkurvt ist.
Zwar wird während der 80 Tage eine ganze Kavallerie von Gaststars, wie Schwarzenegger, Kathy Bates, Sammo Hung, Owen Wilson, John Cleese uvm aufgefahren doch meist sind diese nur für eine Szene im Bild und genauso schnell wieder verschwunden, die Hauptlast tragen also die drei Reisenden. Da kann Jackie Chan zwar seine gewohnte Knuffigkeit ausspielen und hin und wieder auch mit allen möglichen Gegenständen seine Gegner verprügeln, aber sein Gegenüber Fogg fällt da schon ein wenig ab. Richtiggehend nervig dagegen ist dafür diese Monique Tusse, die es eigentlich nur dafür braucht um eine unglaubwürdige Liebesgeschichte ins Script zu meißeln.
Zu knabbern hatte ich auch am Humor des Streifens. Mal ist er wirklich gelungen, aber vielmals artet das ganze zu infantilen Klamauk aus, über den sich vielleicht höchstens noch Kinder amüsieren können.
Der Film ist zwar immer noch eine recht schwungvolle Actionkomödie, aber im Lebenslauf von Jackie Chan gibts doch haufenweise bessere Einträge. In 80 Tagen um die Welt gibt sich zwar große Mühe die 1872 Sets authentisch einzufangen, aber nach gutem Beginn läßt die Story stark nach. Einige nette Martial Arts funny Spielereien sind zwar noch mit dabei, können aber das Gesamtwerk nicht mehr aus dem Mittelmaß rausreißen.
5/10

Details
Ähnliche Filme