Wie um alles in der zu umrundenden Welt packt man Jackie Chan in einen allzu westlichen Romanstoff, der auch schon zu Genüge mit David Niven (1956) und Pierce Brosnan (1989) verfilmt wurde? Ganz einfach, schließlich liegt China auf der Route, also gibt man Jackie Chan die (vermeintliche) Nebenrolle des eifrigen Dieners Passepartout, der gerade die Bank von England überfallen hat und nun eine Mitfahrgelegenheit ins Land des Lächelns sucht. Steve Coogan als Phileas Fogg nimmt den unerschrockenen Chinesen gern in seine Dienste, braucht er doch sowieso Ersatz für den letzten angesichts seiner verrückten Erfindungen entschwundenen Angestellten.
Und so geht es via französische Ateliers, orientale Expresse, indische Märkte und chinesische Dörfer bis nach Amerika, und von da aus ist es ja sowieso ein Klacks. Tja, wären unterwegs nicht korrupte Bobbys, intrigante Triaden, steirische Türken und die zerrinnende Zeit zu überwinden.
Ein vergnüglicher Abenteuer-, Spaß- und Action-Film mit kindgerechten Kung Fu-Einlagen des Drunken Master, skurrilen Ideen, witzigem Slapstick und charmanten Trickeffekten, der niemals langweilig wird und allein für die zahlreichen Cameo-Auftritte westlicher und östlicher Stars sehenswert ist. Ein gewisser Gouvernator hatte hier seine letzte Rolle, und die Wilson-Brüder sieht man auch nicht alle Tage zusammen. Jackie Chans irrwitzige Stunts sorgen für atemberaubende Kurzweil und so manchen imaginären blauen Fleck. Realismus darf man nicht erwarten, wenn es per Rollschuh, Dampfkutsche, Heißluftballon und mal eben erfundene Flugmaschine um die Welt geht, doch das ist auch nicht gewollt.
In 80 Tagen um die Welt ist ein Spaß für Groß und Klein, lustig und unterhaltsam, mit schnuckelig animierten Zwischensequenzen und einem begnadeten Jackie Chan. So macht Erdkunde Spaß.
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