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Nun hat es also auch Anarcho-Kater Garfield erwischt. In seinem eigenen, mit 70 Minuten sehr kurzen, Film darf er auf der großen Leinwand zeigen, was bisher nur in kurzen Comicstrips und einer Zeichentrickserie zu sehen war. Viel ist es nicht, was den Machern einfiel, dafür wird es kindgerecht serviert. Wer an „Cats & Dogs“ seinen Spaß hatte, kann sich dann auch auf dieses, sich jenseits von Gut und Böse einordnende, Vergnügen einlassen.

Sein klarer und einziger Pluspunkt ist Titelgeber Garfield himself, denn er allein, seine Animation, sein Charakter und seine Sprüche retten den überraschend erfolgreichen Ausflug ins Kino vor dem Untergang. Eigentlich ist es fast unmöglich dieses faule Katzenstück spielfilmlang zu ertragen und so wurde der träge Kater hier etwas aufpoliert. Wesentlich agiler und aktiver als in der Zeichentrickserie tanzt, läuft und springt er hier durch das Bild, zitiert frei nach Filmklassikern wie „Apocalypse Now“ („Ich liebe Lasagne am Morgen..“) und wird von Bill Murray beziehungsweise in der deutschen Version von Thomas Gottschalk gesprochen.

Die bekannten Figuren wie Besitzer Jon (Breckin Meyer, „Road Trip“, „Rat Race“), Liz (Jennifer Love Hewitt mit übler Frisur, „I Know What You Did Last Summer“, „Heartbreakers“) und Odie sind ebenfalls mit von der Party, wurden für den Film jedoch umgestrickt, um sie in den, na ja sagen wir mal zweckmäßigen, Plot zu quetschen, der wirklich nichts hergibt. Es gilt den ausgebüchsten Odie zu finden...

An Garfield hat man seinen Spaß, auch wenn ich mir hin und wieder etwas schwärzeren Humor gewünscht hätte. Der schlitzohrige, sarkastische Kater ist optisch das einzig wirklich völlig abstrakte, jedoch optisch sehr liebevoll der Vorlage nachempfundene Comictier im Film und versprüht nach wie vor seinen Charme. Ob Tanzeinlage, arroganter Auftritt im Tierheim oder das Verarschen von anderen Tieren – Garfield ist ein echtes Original, das hinter seiner großen Fresse, ein wenig Feigheit und ein weiches Herz versteckt. Da werden Deals mit Mäusen abgeschlossen und übergewichtige Frauen mal eben, in dem man in ihr luftiges Kleid schlüpft, ganz frech als Fluchtmittel vor Hunden missbraucht. Wenn der fette, Lasagne und Fernsehen frönende Garfield im Bild ist, darf sich amüsiert werden. Ist er es nicht, tendiert der Unterhaltungspegel auch gleich gegen 0.

Mühsam hangelt der Film sich auf seine minimale Laufzeit und konzentriert sich in der zweiten Hälfte ganz auf Garfields Mission Impossible. Den Kater plagt sein schlechtes Gewissen, denn ganz unschuldig ist er nicht, dass der dumme, herzensgute - den er anfangs nicht ausstehen kann, später jedoch als Verarschungsopfer prima missbrauchen kann - Odie (Warum spricht er als einziges Tier eigentlich nicht?) weggelaufen ist. Der parallele Plot um Jons verzweifelte Versuche bei der heißen Liz zu landen, sind dabei weniger von Belang.

Auch wenn der Film schauspielerisch eine Nullnummer ist und die Story hier ein weiteres mal nur Alibicharakter besitzt, kann man sich „Garfield“ nicht entziehen. Die muntere, plaudernde Tierwelt feiert sich seit Vorreiter „Cats & Dogs“ selbst und hat auch hier einige Vertreter zu bieten, die so ganz den Vorurteilen von uns Menschen folgen. Garfield fällt, als einzig comichaft angelegter Charakter, in dieser Welt natürlich auf, doch anders hätte man die Eigenheiten des Hauptdarstellers wohl kaum auf die Leinwand bringen können.


Fazit:
Eigentlich nur für Garfield-Fans vorbehaltlos zu empfehlende Komödie, die für meinen Geschmack etwas provokativer und schwarzhumoriger hätte sein dürfen. Schauspielerisch und storytechnisch bekleckert sich der Film nicht mit Ruhm, doch der faule, freche Lebemann ähm Lebekater holt mit seinen Sprüchen, seinen Aktionen und seiner puren Präsenz die Kohlen aus dem Feuer. Nicht zuletzt aufgrund seiner kurzen Laufzeit als Film für zwischendurch allemal zu gebrauchen.

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