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Miami: Der Taxi-Fahrer John "Buddy" Webster wird unwissentlich zum Spielball zwischen Himmel und Hölle, denn der Schutzengel Victor und die Teufelin Veronica erhalten von ihren Vorgesetzten den Auftrag, seine Seele für ihr jeweiliges Team zu rekrutieren... leichter gesagt, als getan, denn primär beschäftigt den Dicken momentan, dass die Konkurrenz Rockwood-Enterprises aktuell auf die Rückzahlung eines Kredits pocht und anderenfalls damit droht, sich seine kleine Firma unter den Nagel zu reißen. Ein Gewinner-Los über einen Lotterie-Jackpot in Höhe von 150 Millionen Dollar, das ihm von einem Fahrgast in aller Eile in die Hand gedrückt wurde, kommt Webster da gerade recht und verheißt Rettung in der Not... doch hinter der Kohle sind auch andere Gestalten her... Bereits "Die Miami Cops", die letzte gemeinsame Kollaboration mit Terrence Hill von 1985, war schon nicht mehr wirklich das Gelbe vom Ei, aber noch viel schlimmer waren dann die beiden anschließenden Solo-Leinwandausflüge von Bud Spencer - eben der Cannon-Flop "Aladin" und das vorliegende, seichte Komödchen - die wohl neben den TV-Auftritten als Jack Clementi in "Big Man" und Joe "Extralarge" Costello in "Zwei Supertypen in Miami" die Zeit bis zum (gescheiterten) 1994er-Comeback-Versuch "Die Troublemaker" überbrücken sollten. Nun ja, das alles hat leider nicht so geklappt, wie man sich das vorgestellt hat, und obwohl mit Enzo Barboni (alias E.B. Clucher) wieder der Regisseur einiger der schönsten Prügel-Späße des Duos auch für "Wenn man vom Teufel spricht..." verantwortlich zeichnet, will hier doch partout keine Stimmung (ganz zu schweigen von auch nur einem Fünkchen der alten Magie) aufkommen. Tjoa, Thierry Lhermitte ist eben nicht Terrence Hill und sein Zusammenspiel mit Bud Spencer auch nicht vergleichbar effortless, von irgendeiner Chemie zwischen den beiden ist da nichts zu spüren und der offensichtliche Versuch, die alte Erfolgsformel nochmal aufzukochen, fällt damit leider flach. Dass da zudem nicht unbedingt das höchste Maß an Kreativität ins Drehbuch geflossen ist und die Storyline einen ziemlich geradebrechteten Eindruck macht, damit könnte man sich mit dieser Art von launiger Comedy ja noch irgendwie arrangieren... aber musste das Ganze deshalb gleich so unfassbar lahm daherkommen? Okay, dass Spencer so allmählich in die Jahre kommt und deshalb als Reminiszenz an vergangene, bessere Kino-Zeiten hier doch tätsächlich nur eine einzige, knappe Prügelei bestreitet, dafür hat man ja irgendwie noch Verständnis, aber leider ist ja sogar die Synchro recht zahm geraten und muss ohne die wirklich genialen Schnodder-Sprüche eines Rainer Brandt auskommen... und die fehlen halt mal so richtig! Stattdessen gibt es zum Finale ein wenig Spektakel in Form einer dürftig montierten Car-Crash-Orgie, was den Karren aber buchstäblich auch nicht aus dem Dreck zieht. So umweht "Wenn man vom Teufel spricht..." das  beinahe traurige Feeling eines filmischen Abgesangs mit halber Kraft, auch wenn er alles in allem wohl noch ansehbar und nicht so gänzlich misslungen ist wie zuvor halt "Aladin". Einziges (optisches) Highlight der Angelegenheit: Ex-Model und B-Actrice Carol Alt als Veronica Flame, die als Höllenbraut der ungewohnten Art mal echt nicht weniger attraktiv ist als Elizabeth Hurley neun Jahre später in "Teuflisch".

5/10

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