ofdb-Kritik Nr. 2000, ein ganz besonderer Moment…10.05.2022
Das wesentliche
Bud Spencer spielt den Fischer Mücke ( im Original heißt er Bulldozer, was auch viel besser zur Rolle paßt ). Aufgrund eines unverschuldeten Unfalls liegt er mit seinem Boot im Hafen einer italienischen Kleinstadt fest. Ohne sein aktives Zutun wird er in Scharmützel zwischen Kleinkriminellen und am gleichen Ort stationierten US-Soldaten verwickelt. Nach einigen Schlägereien soll die Sache auf dem Football-Platz geklärt werden. Die Ganoven können Mücke überreden, sie zu trainieren, und schließlich steigt das finale Spiel, in welchem Mücke überdenken muß, ob er noch einmal als Spieler auf den Platz zurückkehrt, werden doch seine Schützlinge arg unfair malträtiert. Rund um diese Geschichte kommt es gut verteilt zu den üblichen Prügeleien, die mit lustigen Dialogzeilen garniert werden.
Gucken oder nicht?
Ob man es zugeben mag oder nicht - irgendwann hat jeder mal einen Film mit Spencer oder Hill gesehen. Dem einen gefällt diese relativ sinnfreie Prügelkomödie, der andere wendet sich mit Grausen. Ich denke, es ist eine Sache des Lebensalters, dem Jungvolk seinerzeit hat es gemundet, das Jungvolk heutzutage schaltet wahrscheinlich gelangweilt ab, kommt das Treiben trotz den Kloppereien recht ruhig daher. Und aus heutiger Sicht ist der Film definitiv gealtert, das aber nicht schlecht. Es kommt drauf an, ob man sich gerne in seine Jugendtage zurückversetzen möchte…wenn das der Fall ist, wird man an dem kurzweiligen, locker inszenierten Film seinen Spaß haben. Ein knurriger Bud Spencer auf dem Höhepunkt, Raimund Harmstorf als Gegner, dazu noch Armdrücken wie bei Over the Top, paar Trainingssequenzen, das macht in Summe Laune.
Der besondere Fall
Ich habe den Film seinerzeit mit meinem Vater gesehen, da war ich zehn Jahre alt und stolz wie Bolle, einen Film ab 12 anschauen zu dürfen, so als eine Art erster Männerabend. War damals toll, und das habe ich jetzt genau so wiederholt. Mein Sohn ist mittlerweile 10, und wie der eine oder andere Leser meiner Reviews mitbekommen haben mag, in meinen Kritiken durchaus präsent. Also habe ich einfach den alten Klassiker mit ihm geguckt, und es war wie in meiner Jugend…auch ihm hat der Film Spaß gemacht, so wie mir damals, und so habe ich eine schöne Tradition fortgesetzt…und merke, ich werde langsam alt. Ob es einen weiteren Aufguß der Tradition gibt? Da habe ich so meine Zweifel…
Die ofdb
Vor knapp 20 Jahren habe ich begonnen, bei der ofdb Filmkritiken zu veröffentlichen, und ich bin auch zu keiner anderen Seite gewechselt. Schade ist, daß die Zahl der Schreibenden abnimmt, mir scheint, die Seite hat an Anziehungskraft verloren. Nun sind es bei mir 2.000 Filmkritiken, und eine der ersten war Rambo – auch ein Film, den ich dereinst mit meinem Vater geguckt habe, auch per Gesetz eigentlich zu jung dafür. Die Filmkritiken spiegeln mein Hobby und einen Teil meines Lebens wieder… als ich meine Frau kennengelernt habe, waren wir im Kino und sahen Million Dollar Baby, später dann zahlreiche Filme, die ich ohne sie sicher nicht geguckt hätte, wie beispielsweise P.S. Ich liebe Dich. Manchmal lese ich eine alte Kritik und erinnere mich, wie es war, als ich den Film gesehen habe, und das sind immer wieder schöne Momente. Dafür danke, ofdb…mögest Du noch ein langes Leben haben, und eines ist sicher. Ich bleibe Dir treu. Nun geht es auf in Richtung Kritik 2.500…das aber wird angesichts der familiären Situation ( ich komme kaum zum Filme schauen ) ein Weilchen dauern, ist indes ein schönes Ziel und hält mich jung.
Die Note
Bleibt als Finale noch die Punktevergabe. Objektiv eine 7/10, aber aus den oben geschilderten und hoffentlich nachvollziehbaren Gründen als gemeinsame Note von Sohn und Vater 10/10