The Day After Tomorrow (2004)

Was wäre, wenn wir am Anfang einer neuen Eiszeit stünden? Diese Frage lässt dem Klimaforscher Jack Hall keine Ruhe. Seine Untersuchungen haben nämlich ergeben, dass die globale Erwärmung einen plötzlichen und katastrophalen Umschwung im Klima des Planeten auslösen könnte. Bohrungen im antarktischen Eis beweisen: So etwas geschah schon einmal vor zehntausend Jahren. Daher informiert der Wissenschaftler die zuständigen Stellen über die Möglichkeit eines drohenden neuen Klima-Umschwungs, wenn nicht schnell etwas unternommen wird. Doch seine Warnungen kommen zu spät.
Dieser Film scheint Roland Emmerich wirklich am Herzen gelegen haben, steuert er doch nicht nur seine Regie bei, sondern schrieb auch noch das Drehbuch und produzierte das ganze. Heraus kam ein typischer Streifen von ihm, ein wuchtiger Katastrophenfilm inklusive der üblichen melodramatischen Kitschmomente. Garniert wird das ganze mit ein wenig Kritik an der amerikanischen Umweltpolitik, indem die Politiker der Wissenschaft erst glauben als schon alles zu spät und die Kacke am dampfen ist, sowie einer mit Gewalt aufgedrückten Öko-Message die die Ausbeutung der Erde und dessen Folgen anprangert (müßte eigentlich ein Lieblingsfilm der Gaia Bewegung sein).
Zum Film selber hab ich eine zwiegespaltene Meinung. Absolut top und supidupi sind natürlich die zahlreich aufgefahrenen Effekte, ob Tornados in LA oder eine Flutkatastrophe in New York, die CGI ist von allerfeinst elefantöser Tricktechnik. Tierisch nerven tun hingegen die vom Klischee Reißbrett kopierten Charaktere. Was Emmerich da an ach so menschlichen Schmonzes und melodramatischen Tragödien abfeuert ist zwar typisch für ihn, aber sorry ich hab für einen Katastrophenfilm bezahlt und will dann eigentlich kein moralingeschwängertes Drama sehen. Spätestens wenn die integrierte Liebesgeschichte und der arme arme krebskranke Bub die Herzen der Zuschauer berühren soll, regte sich bei mir doch eher der Würgereflex und das Mittagessen wollte mal wieder zum Hallosagen vorbeischauen. Das die ganze Nummer das gesetzlich vorgeschrieben Happy End nimmt und die stolze amerikanische Flagge wieder aufrecht im Wind wehen darf, dürfte jedem von vornerein eh schon klar gewesen sein.
Ums mal fazitös zusammenzufassen: Action top, Herzschmerz flop, salomonische 5 Punkte.