Review

Day After Tomorrow

Entgegen allen Warnungen unseres Planten an den Menschen, betreibt dieser weiterhin unverblümt seine Umweltverschmutzung. Als der Klimaforscher Adrian Hall (Dennis Quaid) erste klimatische Veränderungen prognostiziert, wird er eher belächelt. Doch die Politiker und auch alle anderen Skeptiker runzeln schnell ihre Stirn als sich die Theorie bestätigt und der Erdball von Naturkatastrophen schlimmsten Ausmaßes heimgesucht wird. Tornados, Tsunamis und Temperaturabfall sind nur die Vorboten, denn die neue Eiszeit bricht über unser Zeitalter herein und besonders die gesamte nördliche Halbkugel ist betroffen. Adrian will, aller Vernunft zum Trotze, seinen Sohn Sam aus New York retten und macht sich auf den beschwerlichen Weg durch eine gnadenlose Eiswüste.

Roland Emmerich kann’s also doch noch. Nach dem Damals Maßstab setzenden Independence Day (rein auf die visuelle Inszenierung bezogen) kam der eher lahme Godzilla. Konnte Independence Day noch mit naiver Selbstironie punkten, nahm sich Godzilla viel zu ernst und konnte, trotz bemerkenswerter Spezialeffekte, niemals das Niveau vom japanischen Original erreichen. Nach einigen Jahren der Leinwandabstinenz und dem pathetischen Amibastard The Patriot mit Mel Gibson, besinnt er sich wieder auf seine, zumindest was die Hollywood-Produktionen angeht, Wurzeln und inszeniert fulminante Zerstörung der Extraklasse. Bekannte Gesichter und Authentzität sind zweifelsohne nebensächlich. Inhaltlich natürlich totale Panne (wieder müssen sich die Menschen vereinen um dem BÖSEN die Stirn zu bieten und wieder sind sie, ganz offensichtlich, machtlos) wurde das Augenmerk sowieso nur auf die optische Präsentation gelegt. Dabei wurden, den Fakten entsprechend, wirklich krachige Szenarien kreiert, welche eindrucksvoll umgesetzt wurden. Detailverliebt und abwechslungsreich werden Städte, Länder bzw. ganze Erdteile dem Erdboden gleichgemacht und selbst die große USA bleibt da nicht verschont und muss doch tatsächlich auf die Unterstützung, der ärmeren Länder wie Mexico, hoffen.

Man ertappt sich dabei wie man fasziniert dem Treiben auf der Leinwand zuschaut, ob es nun Sinn oder Unsinn ist. Natürlich wird der Pfad des Realismus mehr als einmal verlassen, aber rein Unterhaltungstechnisch bleibt der Film damit auf höchsten Niveau und eine anschließende Diskussion ist auch nicht ausgeschlossen.

Auch wenn dies nun lächerlich klingt, die Bilder sind zum Teil atemberaubend und verleihen, unterstützt durch den astreinen Kinosound, dem Film ein bisschen von der Magie des Kinos.

Die Tatsache das dies ein so genannter Popcorn-Film ist und somit nur fürs gemeine DUMME Volk geeignet sein soll, kann ich auch nicht bestätigen, denn unterhaltsam ist er allemal und damit kann er sein Ziel ja gar nicht verfehlt haben. Roland Emmerich bietet das was man erwartet und für seine Verhältnisse auf einem mal wieder sehr hohen Niveau.

Fans von konventionellen Hollywood-Blockbustern werden ihre helle Freude haben, alle anderen machen sich ein eigenes Bild. Unbedingt sehenswert!

P.S. Natürlich können die Bilder ihre angesprochene Wirkung nur auf einer großen Kinoleinwand erzielen.

Details