Ein starker Film!
Meine Erwartungen an den Film waren an sich nicht hoch und dass ich ihn mir angeschaut habe, ergab sich lediglich aus verzweifelter Langeweile. Das Thema hielt ich für ausgelutscht, von Herrn Emmerich hab ich vorher nicht sonderlich viel gehalten. Aber ich gab dem Film seine Chance.
2004 wurde dieses Schmuckstück veröffentlicht, dass nicht sehr innovativ zu sein scheint: Die Natur spielt mal wieder verrückt. Dieses Mal wollen wir uns jedoch nicht lediglich auf Stürme oder Fluten beschränken: Wir wollen alles gleichzeitig! Bombastisches Hollywoodkino, wie es im Buche steht. Davon halte ich normalerweise nicht viel, doch schon nach der ersten Szene wurden meine gelangweilten Augen erfreut. Ich finde die Bilder, die hier natürlich weitgehend computeranimiert sind, wundervoll. Diese Bilder einer unberührten weißen Natur, mir kommen die Freudentränen. Ein Forscherteam um Jack Hall (Dennis Quaid) muss erschrocken feststellen, dass das Eis in der Antarktis zu schmelzen droht. Es steckt leider mehr dahinter: Ein gnadenloser Klimawandel steht bevor, der eine neue Eiszeit befürchten lässt. (Das Ganze wird genauer erklärt, da ich den Film auf Englisch sah, konnte ich nicht alles genau verstehen. Besser so? Die Illusion, dass das Gezeigte vielleicht realistisch ist, blieb mir so jedenfalls erhalten) Schneller als erwartet treten erste Symptome auf: Tornados, Überschwemmungen, historische Schneefälle, dramatische Kälte. Es entwickelt sich ein Drama, in dessen Mittelpunkt die Geschichte des Jack Hall und seines Sohnes Sam steht, die sich verlieren, als Sam in New York an einem Wettbewerb teilnimmt und durch die Natur in einer Bibliothek eingesperrt ist. Da stellt man sich die Frage, ob eine so simple und alte Geschichte (Vater muss Sohn retten) überhaupt noch überzeugen kann. Ich stelle fest: Ja! Klar haben wir es schon hundert mal gesehen, aber hier wird es mit hervorragenden Kulissen und Bildern präsentiert und weiß tatsächlich zu fesseln. Eine kleine Liebesgeschichte des Sohnes darf selbstverständlich auch nicht fehlen.
Wir sehen: Wunderbare optische Umsetzung, dafür einfache Story. Man muss auch manchmal feststellen, dass der Film zu unrealistisch ist. Der Marsch des Vaters durch den endlosen Schnee ist dafür das beste Beispiel. Ob ein Gebäude wirklich so schnell einfrieren kann, wie gegen Ende des Films dargestellt, wage ich zu bezweifeln, doch auch hier waren die Bilder so beeindruckend, dass es mir gar nichts ausgemacht hat. Ich denke, so wird es vielen Kinogängern ergangen sein. Das würde zumindest den Erfolg des Filmes erklären.
Sehr überzeugend fand ich auch die Schauspieler, allen voran Dennis Quaid. Seine Rolle ist perfekt besetzt, ebenso wie die seines Sohnes Sam (Jake Gyllenhaal). Beide waren sehr erfreulich und haben die Qualität des Streifens sicherlich stärken können.
Fazit: Ein vor allem optisch auf ganzer Linie überzeugender Film, der trotz der platten Story sehr unterhaltsam ist. Zumindest handelt es sich für mich um den besten Katastrophenfilm. Auf Grund der teilweisen unrealistischen Übertreibungen und eben der Story gibt es dennoch Abzüge. 8 Punkte von meiner Seite. Euer
Don