Kommissar Plattfuß geht in die nächste Runde – selbstverständlich wieder mit Bud Spencer treffend in der Hauptrolle besitzt. Nur diesmal will er nicht nur In Neapel reinen Tisch machen, sondern gleich an die liefernden Hintermänner heran und die sitzen eben in Hongkong.
Natürlich ist Kommissar immer noch der Alte geblieben. Als Chef des Rauschgiftdezernats geht er rigoros und damit auch Erfolge feiernd gegen das organisierte Verbrechen vor. Sein offenes Ohr für den kleinen Mann hat er aber nicht verloren.
Leider bekommt hier nun Assistent Caputo mehr Screentime und muss sich zu Beginn gleich als Frau verkleiden, um mit Rizzo im Auto so zu tun als ob – ein paar Vergewaltiger wollen fest genommen werden. Das ist eigentlich Aufgabe der Sitte, weswegen er auch gleich wieder mit seinem Chef ins Gehege kommt...
In „Buddy in Hongkong“ hat Plattfuß es wieder mit uneinsichtigen Vorgesetzten und den üblichen Nebencharaktere zu tun. Ansonsten sind hier aber einige Neuerungen zu entdecken. Mit dem undurchsichtigen Frank Barella (Al Lettieri) wird ihm aber ein Verbündeter zur Seite gestellt, der sich ihm gegenüber erst spät offenbart. Lettieri, durch Peckinpahs „The Getaway“ und „Mr. Majestyk“ international zu Ruhm gelangt, schlägt sich recht charismatisch an Bud Spencer Seite und hat ebenso schlagkräftige Argumente zu bieten.
Ebenfalls neu sind die exotischen Kulissen, die von nun an ein fester Bestandteil der Reihe werden sollten.
Als Rizzo Barella durch die Lappen geht und sein Vorgesetzter ihm die Schuld am Mord einer Unterweltgröße gibt, wird er von seinem Fall abgezogen und beginnt wieder, im wahrsten Sinne des Wortes, auf eigene Faust zu ermitteln. Seine Spur führt ihn zunächst nach Bangkok und von da aus weiter nach Hongkong.
„Plattfuß in Hongkong“ setzt oft auf lokale Schauwerte und glänzt ansonsten mit den schon in Teil Eins erfolgreichen Zutaten. Der sich überall verständigende Rizzo gelangt auf die richtige Spur, muss auch hier Tote in Kauf nehmen und schließlich, nachdem seine Eltern ermordet worden sind, sogar einen kleinen Jungen aufnehmen.
Gewürzt mit den handwerklich traditionell einwandfreien Prügeleien und ernsten Passagen (Caputo wird angeschossen) kämpft sich Rizzo auch hier zum Happyend vor und muss sogar aus dem Knast ausbrechen, in dem er, zwischendurch selbst unter Verdacht geratend, Zwischenstopp macht.
Die Auflösung bezüglich der Hintermänner ist sogar ziemlich überraschend. Zwar ist das Skript hier im Vergleich zum Vorgänger etwas schwächer und wird zumeist von den asiatischen Schauplätzen zusammengehalten, auszusetzen hat der Bud Spencer-Freund hier dran aber wenig.
Fazit:
Gelungene Fortsetzung, die sich weniger durch ein gutes Skript, sondern eher durch die fernöstlichen Schauwerte auszeichnet. Noch recht ernst gehalten, läuft „Plattfuß in Hongkong“ stilistisch in der Tradition des Vorgängers ab – auch wenn der Humor hier schon wichtiger wird. Mit Al Lettieri wird ihm ein ebenbürtiger Partner zur Seite gestellt, die Prügeleien sind sowie über jeden Zweifel erhaben und das Wiedersehen mit alten Bekannten macht auch Spaß. Schade, nur dass hier der Trend einsetzte Bud Spencer mit einem kleinen Kind zu koppeln. Das nahm der ruppigen Chose leider besonders infolge den Charme.