Das Lehrer im allgemeinen nicht allzu sehr beliebt sind, versteht sich fast von selbst. Sie vermiesen einem den Tag mit ihren uninteressanten Floskeln, versuchen uns Sachen beizubringen, die wir im später Leben eh kaum brauchen und haben auch sonst nicht gerade die Freundlichkeit mit Löffeln gefressen. So oder so ähnlich dachten wir wohl so ziemlich alle während unserer Schulzeit. Doch wenn wir auch nur geahnt hätten, was für schreckliche Kreaturen die Lehrer aus Rodriguez "The Faculty" sind, wir hätten unsere Lehrer damals wohl gerade zu vergöttert. Denn diese Lehrerbrut hier, bildet den Stoff für 101 Minuten galaktisch guten Teenie-Alien-Grusel, von Scream-Autor Kevin Williamson.
"The Faculty" dürfte, nach der erfolgreichen Wiederbelebung des Teenie-Grusels durch "Scream", wohl so ziemlich einer der ersten Teenie-Horrorstreifen gewesen sein, in dem nicht ein verrückter Killer sein Unwesen treibt. Dieses mal sind es Aliens, die die Körper der Menschen dazu benutzen wollen, die Weltherrschaft zu erobern. Doch sie haben nicht mit einigen mutigen Teenagern gerechnet, die sich ihnen in den Weg stellen. Die Story ist wirklich ein wunderbares Genre-Stück geworden, dass von vorne bis hinten passt. Williamson ist hier noch in der Blütezeit seiner Karriere gewesen und lieferte ein Skript ab, dass wirklich alles hat, was man von einem wirklich guten Teenie-Shocker erwarten darf. Auch wenn es unterm Strich sicher nicht das Innovatiste ist, dabei seinen Ideenklau, durch zahlreiche Zitate, aber auch zu keinem Zeitpunkt verleugnet.
Es gibt gut gezeichnete Charaktere, die allesamt eine gewisse Tiefe besitzen und mit denen man mitfühlen kann. Vor allem die Figuren der Schüler wirken realistisch und meist sogar recht glaubwürdig auf den Zuschauer. Und das ist bei einem Horror-Streifen schon einmal viel wert.
Des weiteren ist das Skript auch reich an geschickt gelegten Wendungen und ist auch größtenteils nicht all zu vorhersehbar ausgefallen. Sprich der Zuschauer ist wirklich bis zum knackigen Finale am mitfiebern und erlebt eine Spannung, die manchmal regelrecht am überschwappen ist. Auch wenn natürlich nicht jede Handlung der Figuren logisch und gut durchdacht ist, so bleibt das ganze Treiben dennoch meist, vergleichsweise, auf einem nachvollziehbaren Niveau, was eben für die angesprochene Spannung mehr als gut ist.
Dazu die atmosphärische Inszenierung, die auch ihren Teil zum Gelingen des Films beiträgt. Die dunklen Gänge der Schule bilden mitunter beste Grundlagen, für ein vergnügtes Schlottern vor der Glotze. Die Ausleuchtung der stimmigen Sets, die gelungenen Kameraarbeiten und die fabelhafte Regie von Rodriguez sorgen für eine Atmosphäre, die wirklich bis zum Schluss nicht abreißen will. Verstärkt wird dieses Gefühl dann noch durch die grandiose Soundkulisse, inklusive Score- und Soundtrack, die das Geschehen durchgehend optimal unterstreicht.
Und auch die Gore-Effekte können sich sehen lassen. Auch wenn wir es hier natürlich nicht mit einem Splatter-Movie oder ähnlichem zu tun haben, so spritzt das Blut auch hier nicht gerade selten. Herrlich stimmig sind die Effekte ausgefallen, die sich zudem mit einigen wunderbaren Alien-Effekten vermengt worden, die allesamt recht ordentlich ausgefallen sind. Nun dürfte wohl auch der letzte Horror-Freund überzeugt sein!
Was die Darsteller angeht, wird ebenfalls gute "Ware" abgeliefert. Damals noch recht neu im Geschäft, bewiesen Teenie-Schwarm Josh Hartnett, Hobbit Elijah Wood, Clea DuVall und Laura Harris bereits hier, das in ihnen ein annehmbares Darsteller-Talent schlummert, was es zu trainieren galt und welches sie heutzutage mittlerweile wunderbar ausspielen können. Dazu einige "alte Hasen", wie z. Bsp. ein ewig guter Robert Patrick, Piper Laurie und eine Rasiermesserscharfe Famke Janssen. So und nicht anders hat man sich diesen Cast gewünscht.
Fazit: Hochspannender Teenie-Horror-Schocker, der mal nicht mit einem wahnsinnigen Killer aufwartet, sondern mit einer herrlich fiesen Alien-Schar, in Form von Lehrern, dem ewigen Grauen eines jeden Schülers. Das spannende und durchgehend gelungene Skript vereint sich mit einer hoch atmosphärischen Inszenierung und tollen Darstellern. Und das Ergebnis ist ein wirklich wunderbarer Teenie-Shocker, den sich Genre-Fans auf keinen Fall entgehen lassen sollten!
Wertung: 8/10 Punkte