In "Die Rechte und die linke Hand des Teufels" waren Carlo Pedersoli alias Bud Spencer und Mario Girotti alias Terence Hill zum ersten Mal gemeinsam vor der Kamera. Diese spanisch-italienische Kooperation ist ihre sechste Zusammenarbeit und wurde im selben Jahr wie "Zwei Missionare" gedreht. Regisseur Marcello Fondato drehte drei Jahre später mit Bud Spencer die Komödie "Charleston", neben "Zwei wie Pech und Schwefel" die einzig nennenswerte Regiearbeit in der Filmographie des Italieners Fondato.
Beim Autorennen holen Ben (Bud Spencer) und Kid (Terence Hill) beide den ersten Platz und müssen sich den Preis in Form eines roten Strandbuggys teilen. Bei einem Wettessen wollen sie entscheiden, wem der Buggy letztendlich gehört, doch sie werden von den Schergen eines Baulöwen (John Sharp) gestört. Bei dem ganzen Tumult geht ihr Buggy in Rauch auf. Ihre Forderungen nach einem neuen Gefährt scheint man nicht ernst zu nehmen, so versuchen es Ben und Kid mit brachialer Gewalt. Doch neben einer Motorradgang hetzt man ihnen sogar einen Profikiller auf den Hals. Aber als ihr gemeinsamer Freund Jeremias (Luis Barbero) brutal zusammengeschlagen wird, greift das Team zu härteren Mitteln.
In den früheren Werken des Dream-Teams ging es noch ein wenig ernster zu, einzig die Hampeleien des Baulöwen und seines Psychologen (Donald Pleasence) muss man geduldig ertragen. Ansonsten serviert uns Fondato einen Alibiplot, um Ben und Kid möglichst schnell in Aktion treten zu lassen. Und gleich nach der Titelmelodie darf es auch schon losgehen mit einem nett gefilmten Autorennen, wo Ben und Kid nicht nur gegeneinander, sondern auch noch gegen andere Fahrer antreten müssen. Jede Menge Blechschäden sind die Folge, ein ordentlicher Auftakt ist Fondato schon mal gelungen. Doch die Chose hat auch ihre Schattenseiten, beispielsweise ist die kleine Romanze zwischen Kid und Liza (Patty Sherpard) völlig unnötig und auch das Vorhaben des Baulöwen kommt zu utopisch daher. Doch die zahlreichen Wortgefechte zwischen den beiden Hauptfiguren können gefallen, eher selten artet eine Situation in Klamauk aus. Teilweise dürfte Fondato ein bisschen Dampf im Kessel machen, einige Sequenzen ziehen sich zu sehr und man muss sich schon gedulden, bis endlich mal die Fäuste fliegen dürfen.
Ben und Kid versuchen es erst auf die freundliche Tour ihren Buggy ersetzt zu bekommen, gelungen ist dabei besonders die Szene auf dem Jahrmarkt, wo sie einen Helfer des Baulöwen einschüchtern. Kurz darauf folgt dann die längste Prügelei im Film, welche in einer Fitnesshalle stattfindet. Satte vier Minuten am Stück geht es hier zur Sache, doch dann muss man bis zum Finale warten, leider hat "Zwei wie Pech und Schwefel" nur zwei Keilereien zu bieten, welche dafür aber echte Highlights sind. Auch die Motorradjagd mit dem mittelalterlichen Tjost-Spiel kann sich sehen lassen. Wäre da noch die äusserst witzige Chorszene, wo Ben und Kid den Profikiller Paganini (Manuel De Blas) zur Weißglut treiben. Im Endeffekt gewinnen die Beiden ja doch immer, aber auf ihre eigene Art, die auch beim x-ten Mal noch Spass macht. Das kurze aber knackige Finale bildet dann den Höhepunkt und mündet in einer Zerstörungsorgie und Prügelei. In ihrer Paraderolle fühlen sich Bud Spencer und Terence Hill richtig wohl, fragt sich nur was Donald Pleasence (Halloween, Die Fürsten der Dunkelheit) hier als Psychologe verloren hat. Er wirkt doch ein wenig verschenkt, während John Sharp als Baulöwe leicht overactet, aber seine Gabelattacken sind witzig.
"Zwei wie Pech und Schwefel" ist zwar nicht sonderlich einfallsreich und in einigen Sequenzen etwas zäh geworden, aber es macht einfach Spass wie Spencer und Hill eine Schneise der Verwüstung zurücklassen. Der Klamauk hält sich in Grenzen und den Score wird man so schnell nicht wieder los, ist ein absoluter Ohrwurm.