Troja (2004)

Das ist also die Historien-Verfilmung des Jahres... Homer würde sich im Grabe drehen.!
Die Schlachten sind natürlich genial, aber irgendwie fehlt es dem Film über die ganze Zeit an Dynamik und Spannung. Das mag daran liegen das Troja , um in Deutschland eine Alterfreigabe ab 12 Jahren zu erhalten, in allen Schlachtszenen entschärft wurde. Schnelle Schnitte und kein Blut in allen Kämpfen machen den Film harmlos und die Schlachtszenen völlig unspektakulär. Wenn das die neue Taktik der deutschen Filmverleiher sein soll können wir uns noch auf einiges gefasst machen... der mündige Bürger ist jedenfalls mal wieder Dumme.

Der Film hat zudem einige Längen, irgendwie fehlt es doch an Dramatik. Die schauspielerischen Leistungen sind ganz passabel, Brat Pitt spielt wider erwarten gut, Orlando Bloom hätte aber lieber sein Elbenkostüm angelassen sollen. Der Rest der Darstellerriege fällt gar nicht erst sonderlich auf, auch Peter O´Toole enttäuscht für meinen Geschmack. Einzig Eric Bana als Hektor hat einige schöne Szenen, bleibt aber auch hinter seinen Möglichkeiten zurück Das soll nicht heißen das die Schauspieler untalentiert wären, die Dialoge sind aber so träge das sich der Film unendlich in die Länge zieht und man wünscht er sei bald vorbei.
Enttäuscht bin ich auch vom Score, von James Horner hätte ich mir mehr erwartet. Etwas Bildgewaltigkeit hätte sicher auch nicht geschadet. Die Effekte sind zwar gut, besonders die Massenszenen, aber richtig mitreißen können sie einen nicht wie es z.B. Herr der Ringe vermochte.

Was die historisch korrekte Umsetzung angeht war natürlich klar das Petersen sich nicht genau an die "Ilias" hält, eine Handlung über 10 Jahre wäre auch kaum in einem Film umsetzbar... wer in einen Wolfgang Petersen Film geht sollte aber von vornherein damit rechnen das man keine Buchgetreue Fortsetzung erhält.
Alles in allen ein Film den man sich einmal ansehen kann, der aber schnell wieder in Vergessenheit gerät. Schade...

6,5/10