D-Day vor Troja!
Homer's "Illias" ist mir nur bruchstückhaft bekannt, deshalb kann ich zu den genauen geschichtlichen Hintergründen nicht Stellung nehmen und bewerte hier in der Kritik nur den Film an sich!
Die Filme von Wolfgang Petersen sind schon immer auf den amerikanischen Mainstream Markt zugeschnitten gewesen, wenn man mal vom "Boot" absieht. Und so verhält es sich auch mit "Troja" - das Problem ist die oberflächliche Inszenierung. Ich hatte zu keiner Zet das Gefühl, dass der Film mich emotional "mitreissen" würde.
Die Darsteller, insbesondere Brad Pitt, zeigen eine mehr als durchschnittliche Leistung. Im Gegensatz zu Russell Crowe in "Gladiator" nimmt man Herrn Pitt nicht den Krieger ab, der es eigentlich satt hat zu kämpfen. Petersen versucht offenbar andere "Schwerpunkte" zu setzen, in dem er Herrn Pitt mehr als ein Mal halbnackt vor die Kamera zerrt, damit dieser seinen (wohlgeformten) Körper herzeigen kann! Mich beschlich aber beim genauen Hinsehen das Gefühl, dass sich die Ausmaße des Pitt'schen Tri-und Bizeps je nach Aktion (Kampf oder Liebe) deutlich unterschieden (wenn da mal nicht in die Trickkiste gegriffen wurde!?).
Leider war auch festzustellen das sich Regisseur Petersen schamlos aus dem Film-Fundus der letzten Jahre bedient hatte. Hier nenne ich nur die offensichtlichsten Diebstähle:
1.) Filmmusik aus "Gladiator" (weibliche "Ethnostimme")
2.) Landung der Spartaflotte aus "Soldat James Ryan"
3.) Massenszenen aus "Herr der Ringe"
4.) Kampfszenen aus "Matrix"
Die Choreographie der Kämpfe war durchaus gut, nur ist es für mich wirklich unglaubwürdig zu denken, dass man in dieser Zeit tatsächlich so "cool" gekämpft hat. Naja, aber vielleicht muss das heutzutage auch so sein...?!
Ich will nicht sagen das der Film total mies ist, aber die deutlichste Schwäche sind die arg hölzernen und bemüht klingenden Dialoge. Für dieses Gestammele (besonders mau: Orlando Bloom) ziehe ich schon mal pauschal zwei Punkte ab.
Unter'm Strich:
"Troja" ist ein Film der "versaubeutelt" wurde. Petersen hätte mehr daraus machen können, wenn er den einzelnen Charakteren mehr Leben einghaucht hätte. Genau darin liegt das Problem! Der Film ist technisch gesehen auf der Höhe der Zeit - aber das ist, insbesondere bei dieser komplexen historischen Geschichte, nicht alles. Technisch ok, inhaltlich aber schwach ergibt (trotz Brad Pitt) nur
4 von 10 Punkten