Review

Als ich hörte ,dass Petersen "Troja" verfilmen will, dachte ich mir ,dass er es auf jeden fall besser macht als "Der Sturm".
Ich sollte recht behalten, jedoch habe ich doch so einiges auszusetzen, was mich zum Entschluss bringt, dass er nie wieder etwas abgeben wird, wie "Das Boot".
"Ilias" von Homer handelt von Odysseus, Achilles usw. .
Jedoch konzentriert sich Petersen in "Troja" hauptsächlich auf die menschlichen Schicksale und lässt einfach mal so die Götter wegfallen.
Zur Story:
Menelaos (Brendan Gleeson), König von Sparta, gibt ein Festbankett, um Frieden mit König Priamos von Troja zu schließen. Prinz Hektor (Eric Bana), ältester Sohn von Priamos, vertritt seinen Vater. Sein Bruder Paris (Orlando Bloom) sucht während der Festlichkeiten Menelaos Ehefrau Helena ( Diane Kruger) in deren Schlafgemach auf. Er hat sich unsterblich in die schöne Königin verliebt. Gemeinsam beschließen sie ihre Flucht nach Troja.
Schon bald haben sich die Anführer zahlloser griechischer Stämme verbündet, um gegen Troja in den Krieg zu ziehen. Der König der Griechen, Agamemnon (gespielt von dem erfolgreichen schottischen Schauspieler Brian Cox), der gemeinsam mit seinem Bruder Menelaos in die Schlacht ziehen will, sieht sich gezwungen, auch Achilles (Brad Pitt in Höchstform) zu Hilfe zu rufen. Allein der Name dieses berühmten, furchtlosen Kriegers jagt seinen Feinden Angst ein. Dem arroganten Achilles geht es allerdings in erster Linie nur darum, Ruhm zu erlangen und unsterblich zu werden.
König Priamos (großartig: Peter O'Toole) trifft unterdessen die Entscheidung, Helena nicht an Menelaos auszuliefern, sondern zu kämpfen. Als Tausende von griechischen Kriegern am trojanischen Strand landen, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Kurze Zeit später ist der Sand vom Blut der Trojaner und ihrer Feinde getränkt. In diesen stürmischen Zeiten verliebt sich Achilles in Hektors schöne Cousine Briseis (gespielt von der Australierin Rose Byrne), eine gefangene Tempeldienerin, die nicht vor Ehrfurcht erstarrt, wenn sie den großen Krieger sieht. Er stellt sie unter seinen persönlichen Schutz, was für ihn ungeahnte Konsequenzen hat ...

Sehr positiv zu bewerten ist die Tatsache ,dass Petersen auf Neutrlität setzte, so dass man während und nach des Films für keine Seite Partei ergreift.
Jedoch gibt es jede Menge an den Schauspielern zu bemängeln.
Brad Pitt als Achilles war wahrscheinlich die beste Wahl Petersens. Es ist keine überragende Leistung die Pitt hier abliefert , aber wahrscheinlich die beste der letzten Jahre.
Bleibt nur die Frage warum man ihn jede Minute halb nackt sehen muss, ohne am Gekreische der pubertären Girlies vorbeizukommen.
Neben Pitt ist auch Altmeister Peter O'Toole endlich wieder auf der Leinwand zu bewundern. In einer emotionalen Szene, im Zelt von Achilles, spielen Pitt und O'Toole einfach nur grandios.
Allerdings ist es eine Schande Orlando in einer Szene neben Peter O'Toole zu setzen. Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass Bloom völlig überfordert mit seiner Rolle des Paris ist. Immer der selbe Gesichtsausdruck, egal ob beim Heulen, beim Küssen oder bei einer Diskussion mit Hektor (Erik Bana). Noch nie hat ein Schauspieler soviel Hass in mir (und anderen im kino) aufsteigen lassen. Jedes mal freute man sich, wenn er mal kurz nicht zu sehen war.
Noch unerträglicher war es, wenn er zusammen mit der deutschen Diane Kruger zu sehen war. Beide sollten für das schlechteste Liebespaar in der Geschichte des Films nominiert werden.
Neben zahlreichen schlechten Schauspieler, die es nicht verdient haben hier auch noch aufgezählt zu werden, gibt es auch einige helle Sternchen.
Pitt und O'Toole sind unumstritten die besten des Films, aber da ist ja noch Eric Bana (Hulk), der hier eine tolle Leistung, als liebevoller Familienvater, bietet.
Natürlich darf das trojanische Pferd nicht vergessen werden, das in nur ein paar Minuten, mehr schauspielerisches können auf die Leinwand zaubert als Bloom.
Kommen wir zur Musik, die wunderbar komponiert ist, jedoch zu sehr an die unübertroffene Komposition von Hans Zimmers (juhuu, ein Deutscher) „Gladiator“ erinnert. Da wurde mal wieder geklaut wo es nur geht.
Jedoch wurde spitzenmäßig mit der Kamera alles in Szene gesetzt. „Troja“ wird erst durch diese imposanten Kamerafahrten zum richtigen Epos. Die stark choreographierten Kampfsequenzen tun ihr übriges.
Ob diese Verfilmung Homers Erzählung gerecht wird, kann man erst beurteilen, wenn man andere Filme zum Thema gesehen hat. Das wird bei der geringen Auswahl jedoch schwer.

Fazit: Der Film ist mal wieder ein richtiges Epos, für das man ein neuen Namen finden muss: „Schwuchtelepos“. Absolut miese Darsteller agieren neben grandiosen Darstellern.
Allein für Orlando Bloom muss ich 8,5 Punkte abziehen. Für die Musik gibt es, da geklaut, nur 1 Punkt. Brad Pitt und Peter O’Toole ziehen es wieder um jeweils 1 Punkt rauf und Eric Bana um 0,5. Für die Kamerafahrten, Belichtung usw. gibt es dann noch mal 2 Punkte und für die rasanten Kampfsequenzen 3 Punkte. Jedoch sind einige Darstellungen zu schwuchtellig geraten, also 0,5 Abzug (das ist noch wenig, will den Film ja nicht ganz schlecht machen).
Damit kein falscher Eindruck entsteht, diesen Film kann man nur mit diesem System bewerten, es geht leider nicht anders. Bei anderen Filmen geht man da wesentlich objektiver an die Sache. Siehe andere Reviews von mir.
Wären wir also bei 8/10 Punkten.

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