Tja Leute, ich weiß ja auch nicht so recht was ich nun von mir geben soll. Wollen wir es mal so ausdrücken: Irgendwie hinterließ der Film bei mir einen etwas faden Eindruck!
Ganz klar gesagt, ist dies nicht das epochale Meisterwerk, auf das ich gehofft hatte. Um Ehrlich zu sein, wurde ich mal wieder (wie schon sehr oft in letzter Zeit) enttäuscht (aber nicht vollends).
Ich will gar nicht sagen, dass der Film schlecht ist, aber gerockt hat er nicht. Gut, die Kampfszenen (ob Massenszenen, oder Mann gegen Mann) gehen schon ab, sind gut choreographiert und zweifelsfrei spektakulär. Leider wurde der Härtegrad hier in diesem "schönen" Land mal wieder runtergeschnibbelt, was man auf jeden Fall in 2 / 3 Szenen bemerkt. Aber die usk 12 Freigabe wurde jedenfalls gut ausgereizt.
Die Kulissen sind grandios, detailverliebt und tragen viel zu der recht guten "sandig-heißen" Atmosphäre bei. Die CGI-Effekte tun dann das Übrige und sind perfekt integriert (nicht so ein liebloses Herumgepixele wie bei Van Helsing).
Die Story ist schön umgesetzt, wenn auch mit einigen Veränderungen zu Homers Ilias. Aber das kann man verkraften, zudem am Ende ja auch noch der Schriftzug erscheint: Inspiriert nach Homers Ilias. - nicht Kopiert!
Trotzdem liegt gerade in der Story das große Manko des Films: Im Gegensatz zu ähnlich epochalen Meisterwerken wie Braveheart, Gladiator und Last Samurai schafft es meiner Meinung nach Troja nicht, den Zuschauer wirklich in den Bann zu ziehen und emotional zu ergreifen. Wirklich ergriffen vom ja oft tragischen Schicksal der Protagonisten war ich hier nie. Bei Troja sah ich halt wieder "nur" einen Film und kein Werk, was mich wirklich berührt hätte. Und das ist schade!
Obwohl sich viel Zeit gelassen wurde, in dialoglastigen Szenen die Charaktere aufzubauen, bleiben diese doch recht flach. Das mag daran liegen, dass die Dialoge (gerade wenn mal wieder in Liebesdingen Konversation betrieben wird) ebenfalls recht flach rüber kommen, die Schauspieler dabei recht blass bleiben und auch viele nicht in ihrer Rolle zu überzeugen wissen. Allen voran sei da Orlando Bloom als Paris genannt, der so schlecht spielt, als ob er GZSZ-"Star" wäre.
Einzig und allein der Charakter des Helden Achilles wird gut gezeichnet. Brad Pitt (entgegen meiner Erwartungen) ist für diese Rolle eine wirklich gute Besetzung. Leider ist, um den Charakter einfach cooler rüberkommen zu lassen, in der deutschen Synchro die Stimme von Vin Diesel verwendet worden - das kommt irgendwie lächerlich rüber, vor allem dann, wenn man mal die Augen schließt (spricht da Dominic Toretto mit mir??? :-))
Aber auch Achilles` "Abgang" wird kaum für kullernde Tränen sorgen. Mag es daran liegen, dass eigentlich jeder weiß, dass und wie er stirbt aber wohl eher daran, dass diese Szene (wie leider viele anderen auch) handwerklich nicht sonderlich gut gemacht ist und zu steril und (ich nenne es mal) simpel daherkommt. Außerdem: wer sieht schon gerne den Helden des Films getötet werden vom schwächsten Charakter und Schauspieler des Films? Feige und ohne Kampf, mit einer "Fernwaffe" erlegt ......das auch noch auf kurze Distanz :-)
Alles in Allem ein recht netter Film. Gute Unterhaltung die ungekürzt hoffentlich noch mehr Thrill und auch Authenzität enthält. Leider nicht das emotional ergreifende Epos wie ich es mir gewünscht hätte, und teilweise mit recht blass wirkenden Schauspielern besetzt, die oft genauso blasse Dialoge führen und somit den Charakteren nicht viel Leben einhauchen können.
7/10