Review

Heere und Meere

"Troja" 2004 War die einzige Kinovorstellung, welche ich in meinem Leben bislang vorzeitig verließ. Die unreflektierte Wiedergabe protofaschistischer Ästhetik in Zusammenhang mit widerlich ideenloser Inszenierung und den nicht-vorhandenen Production Values einer Bibelverfilmung von Leo Kirch machten mir den Film anfangs zu einem wahrhaftigen Grauen. Als ich ihn dann im (Bezahl-)Fernsehen, wo diese für mein Verständnis absolut furchtbaren Standard-CGIs schon wesentlich besser hineinpassen, wieder zu Gesicht bekam, und dabei auch etwas genauer hinsah, war mein Urteil schon wesentlich milder: der nun veröffentlichte Director's Cut bestätigt meinen Eindruck noch, dass Wolfgang Petersen hier nämlich nicht wirklich mit Hollywood-Schönlingen UND Dieser absolut untalentierten Tochter Hardy Ks auf den Spuren Leni Riefenstahls wandeln wollte, sondern mit der Produktion einfach nur überfordert war. Und wenn man dann noch niemanden zur Seite hat der es besser weiß als einer selbst, dann kann sowas schonmal den Bach runtergehen. Was ich sagen wollte: "Troja" ist kein vorsätzlich missratener Film... Gleich so wie Brad Pitt auch nicht wirklich ein so schlechter Schauspieler ist wie man ihn hier vor sich hat - und das wäre auch schon alles.

Rating Director's Cut 6.0 58%, Kinofassung: 4.0 38%

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