Review
von Vril-Mann
Fünf junge Leute sind in einem Van unterwegs, irgendwo in Texas, auf endlosen Landstraßen. Als ihnen das Benzin auszugehen droht, steuern sie eine Tankstelle mitten im Nirgendwo an, doch sie müssen warten, da die Benzinlieferung noch nicht eingetroffen ist. Sie sehen sich bei einem alten Haus in der Nähe um, das dem verstorbenen Großvater des Einen gehört, ohne zu wissen, dass nebenan eine geistesgestörte Kannibalenfamilie haust...
Mit diesem 70er-Jahre-Horrorfilm prägte Tobe Hooper das Genre, denn die Handlungsmuster von „Blutgericht in Texas“ findet man bis heute in zahlreichen Teenie-Horror- beziehungsweise Slasherfilmen. Und da dieser böse, schmutzige Klassiker mit „The Texas Chainsaw Massacre“ einen so barbarischen Originaltitel trägt und in Deutschland in der ungekürzten Fassung immer relativ schwer zu beschaffen war, wollte ich ihn früher als Jugendlicher natürlich unbedingt sehen und rechnete, bevor ich ihn dann zum ersten Mal sah, mit einer extremen, bluttriefenden Gewaltorgie. Und obwohl sich die tatsächliche Darstellung von Brutalität und Gemetzel doch sehr in Grenzen hält, bin ich nicht enttäuscht worden, denn es handelt sich definitiv um einen total kranken Film. Durch die schiefen, oft geradezu seltsamen Blickwinkel, mit denen man als Zuschauer auf das Geschehen blickt, wird sehr eindrucksvoll eine bedrohliche Atmosphäre geschaffen und mit der fortschreitenden Handlung steigern sich die sichtlich bemühten Darsteller immer weiter in ihre Rollen hinein, sodass man sich schließlich im letzten Drittel mit einem vollkommen geisteskranken Szenario konfrontiert sieht, das Einen fesselt und das Einen in gleichem Maße sowohl ängstigt als auch aufstachelt. Für Leute, die vom Abartigen und Wahnsinnigen fasziniert sind, stellt dieser Film ein interessantes Erlebnis dar – eine Splatterorgie, wie sie für heutige Filme mit vergleichbarer Thematik üblich ist, sollte man aber hier nicht erwarten; wer ein derartiges Verlangen hat, greife lieber zu „Texas Chainsaw Massacre: The Beginning“.