Review

Hui, was war denn das? 6,5 Millionen Zuschauer allein in den deutschen Kinos, die Single mit dem Titelsong 31 Wochen in den deutschen Charts, ein Film, der als einer DER Klassiker der Spencer/Hill-Filme läuft – Und der Maulwurf gibt dem Vehikel sage und schreibe 4 von 10 Kolbenfressern?

Vielleicht war ich einfach nicht in Stimmung, kann ja sein, aber irgendwie konnte ich mit der im Fernsehen und mit vielen Werbeunterbrechungen ausgestrahlten Version nicht wirklich etwas anfangen. Die Geschichte hoppelte von Episode zu Episode, und allein das rührselige Ende mit dem Tod des alten Matteo hätte fast zum vorzeitigen Ausschalten des Fernsehers geführt. Die Geschichte ist löchrig wie alte Socken, und selbst die Sprüche haben zumindest bei dieser Sichtung nicht so gezogen, wie ich es von anderen Rainer Brandt-Filmen her kenne. Terence Hill hat mir zugesagt, sehr sogar, wirkte er hier doch oft ernster und düsterer als in späteren Filmen. Ich wage sogar zu behaupten, dass er ein paar Mal seinen Cat Stevens aus GOTT VERGIBT – DJANGO NIE einfließen ließ. Aber zu einer reinen Komödie passt das nun wiederum gar nicht, auf der anderen Seite hatte es dann aber auch zu wenig wirklich komische Momente. Zu viel gemütvolles (besagter Tod Matteos, der Transport des verletzten Arbeiters durch das Gewitter), und zu wenig Schenkelklopfer, wie ich sie eigentlich eher erwartet hätte. Vor allem nach den gigantischen DIE RECHTE UND DIE LINKE HAND DES TEUFELS und VIER FÄUSTE FÜR EIN HALLELUJA, also den beiden Western von Enzo Barboni, ist HIMMELHUNDE für mein Empfinden wieder ein Rückschritt, sowohl in Sachen Humor wie auch bei der Action. Die gleiche Ambivalenz, die ich bei HÜGEL DER BLUTIGEN STIEFEL beobachten konnte, einem anderen Colizzi-Film mit Spencer/Hill, nämlich dass der Regisseur es nicht schaffte, ein so dynamisches Duo mit einer vernünftigen Story und der dazugehörigen Leinwandpräsenz auszustatten, beobachtete ich auch hier. Als ob alles mit angezogener Handbremse abläuft, so schleppt sich die Story von Set Piece zu Set Piece, kann aber nicht wirklich etwas wie Spannung oder gar richtige Lacher generieren.

Mit dem nächsten gemeinsamen Film, ZWEI WIE PECH UND SCHWEFEL unter der Regie von Marcello Fondato wird dies besser gelingen, und Spencer/Hill werden endgültig zu Kultfiguren einer ganzen Generation. Aber, man möge mich bitte nicht steinigen, den Erfolg von HIMMELHUNDE kann ich in keinster Weise nachvollziehen. Tut mir leid …


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