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Die Ära des dynamischen Duos Spencer / Hill neigt sich langsam dem Ende zu, "Vier Fäuste gegen Rio" ist ihre letzte richtig gelungene Zusammenarbeit. Ein Jahr später folgte noch "Die Miami Cops" der den meisten wegen seines brillanten Scores geläufig sein dürfte. Stammregisseur Enzo Barboni Clucher (Zwei bärenstarke Typen, Vier Fäuste für ein Halleluja) drehte auch meinen absoluten Favoriten der Beiden, nämlich "Zwei außer Rand und Band".

Der Stuntman Eliot Vance (Terence Hill) und der inhaftierte Saxophonist Greg Wonder (Bud Spencer) bekommen jeder eine Million Dollar versprochen, wenn sie eine Woche die reichen Vetter Coimbra de la Coronilla y Azevedo (auch Hill und Spencer) als Körperdouble vertreten. Die Beiden stehen nämlich kurz vor Abschluss eines großen Geschäftes und irgendjemand trachtet ihnen deswegen nach dem Leben. So betreten Eliot und Greg eine Welt, die sich nicht kannten, stellen alles auf den Kopf und bringen sogar den guten Ruf der reichen Vetter in Gefahr. Doch neben dem Schergen Tango (Nello Pazzafini) und seiner Bande, scheint noch jemand aus den eigenen Reihen in der Sache mitzuspielen. Eliot und Greg beginnen in der Unterwelt mächtig aufzuräumen.

Originell ist das Ganze bestimmt nicht, aber wo sonst bekommt man Bud Spencer und Terence Hill sogar in einer Doppelrolle zu sehen. Über die beiden Hauptfiguren braucht man nicht viel zu sagen, die Beiden verkörpern das, was sie eigentlich immer verkörpern. Anfänglich gibt es ein paar Streitereien, doch man rauft sich schnell zusammen und lehrt den Bösewichten das Fürchten. Aber es ist ein Riesengag wenn sich so zwei brachiale Charaktere plötzlich in einer völlig anderen Welt wiederfinden, in denen es platonische Freundschaften und sogar hauseigene Briefmarkenanlecker gibt. Allerdings könnte die Einleitung mit ein bisschen mehr Tempo von Statten gehen, Clucher druckst schon ein wenig rum, bis das eigentliche Geschehen seinen Lauf nimmt. Bis dahin sollte man sich auf eine mäßige Gagdichte einstellen. Doch wenn sich unsere beiden Helden in der Welt der reichen Schnösel dann wie die Axt im Walde benehmen, folgt ein Lacher dem Nächsten. Vielleicht ist "Vier Fäuste gegen Rio" in einigen Szenen zu klamaukig, gerade der zu dämliche und stotternde Tango stößt da übel auf, doch der Großteil des Humors funktioniert prächtig.

Da wird erstmal der Rolls Royce getunt, der Ernährungsplan um gestellt und anstatt auf ein Harfenkonzert zu gehen, schlendert man in eine Hafenkneipe um sich dort eine Prügelei zu liefern. Witzig ist auch Gregs Sitzung beim Psychater, während Eliot sich mit einer Gräfin trifft, mit dem sein Original die platonische Freundschaft unterhält. Jedenfalls folgt eine negative Schlagzeile der Nächsten, doch Greg und Eliot wollen sich noch eine halbe Million pro Kopf extra verdienen, wenn sie die Drahtzieher ausmachen. Da hätte man sich doch ein wenig mehr gewünscht als nur zwei Prügeleien, "Vier Fäuste gegen Rio" könnte zwischendurch ein bisschen mehr Action vertragen. Aber gerade das Finale auf der verlassenen Farm, wo man gegen eine ganze Truppe von Söldnern antritt, ist klasse geworden. Besonders da die Double und Original vorhanden sind und man sich so einige Verwechselspielchen mit dem Gegner gönnt. Die Enttarnung des eigentlichen Attentäters ist zwar unerwartet, aber auch irgendwie unpassend. Doch Bud Spencer und Terence Hill hatten sichtlich Spass in ihren Doppelrollen, auch die beiden Weichkekse Coimbra verkörpern sie wunderbar. Die restlichen Darsteller sind kaum der Rede wert und auch weit abgeschlagen. Spencer und Hill stehen nun mal im Mittelpunkt, der Rest vermag da kaum zu interessieren.

Eine durchweg spassige Angelegenheit, leider ohne echte Höhepunkte. Aber Spencer und Hill mit ihrer brachialen Art in der Welt der Reichen, entschädigt für die maue Story und einige zu klamaukige Szenen. Wahrlich nicht ihre beste Zusammenarbeit, aber trotzdem ein toller Spass.

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