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Bevor B-Action-Regisseur Isaac Florentine nach Amerika übersiedelte, um sich dort einen Namen zu machen, studierte er in Israel Film & Fernsehen. „Farewell, Terminator“ stellt seinen damals dort vielbeachteten und mit Auszeichnungen überhäuften Abschlussfilm dar, der 1988 in der Kategorie „ausländischer Studenten-Kurzfilm“ sogar für die Academy Awards, also die Oscars, eingereicht wurde.

In nicht einmal 25 Minuten kreiert Isaac ein postapokalyptisches, verwüstetes Tel-Aviv, in dem Gesetz und Ordnung einmal mehr längst zusammengebrochen sind und Anarchie regiert. Polizisten stemmen sich nur noch gegen die herrschende Gewalt, weil ihnen in Aussicht gestellt wird, dass sie das Land verlassen können, wenn sie eine bestimmte Verbrecherquote erfüllt haben.
Dror (Yaakov Yaakobson) hat seinen Soll eigentlich erfüllt und will mit seiner Frau Michal (Daniela Rostovic) möglichst schnell das Gebiet verlassen, wird von seinem Vorgesetzten Friedman (Assi Hanegbi) aber darum gebeten einen letzten Job zu erledigen. Schneider (Isaac selbst), ein Ex-Cop der die Fronten gewechselt hat und früher Drors bester Kumpel war, zieht durch die Straßen und bringt Cops um. Also soll er ihn erledigen und zieht zusammen mit seinem Partner Berger (Ezra Kafri) los. Dabei stößt er nicht nur auf seinen Erzfeind sondern auch auf eine ungeheuerliche Wahrheit...

„Farewell, Terminator“ dürfte eigentlich nur für Florentine-Fans und Filmfreaks interessant sein. Auch wenn der Streifen keineswegs stümperhaft umgesetzt wurde, merkt man an der Inszenierung schon, dass die Crew mit einem knappen Budget hantieren musste. Dafür entdeckt man aber bereits Isaacs typische Stilmittel. Die Anleihen an den Italowestern (Zigarillos im Mundwinkel, typische Kameraeinstellungen, Gunplay und Gestiken etc.) und natürlich Hongkongs brachiales Martial Arts – Kino mit seinen peitschenartigen Soundeffekten sind offensichtlich. Hinzu gesellen sich authentisch-trostlose Sets, die auch heute noch jedem günstigen Endzeitfilm gut zu Gesicht stehen würden.

Isaac selbst agiert hier mit Vollbart und rotem Rambo-Stirnband ohne eine einzige Textzeile als herausfordernder Bösewicht mit relativ wenig Screentime, hat aber auch nicht die Hauptrolle inne. Trotzdem ganz witzig ihn auch mal vor der Kamera zu sehen.
Daneben hält der Film auch wenige Gags bereit, die sein Markenzeichen tragen. Der Grundton bleibt hingegen durchgehend ernst, zumal einige Protagonisten sterben und der Film ziemlich bitter endet.


Fazit:
Man sollte letztlich also nicht zu viel von Isaacs Frühwerk erwarten, denn umfangreich waren die Production Values sicher nicht. In seinen nicht einmal 25 Minuten muss „Farewell, Terminator“ immerhin keinerlei Längen überbrücken und neben diversen Martial Arts – Duellen gibt es auch eine größere Schlägerei zu bewundern. Selbstverständlich fehlt dabei noch die ausgefeilte Choreographie heutiger Tage. Letztlich also ein Film, den sich nur seine Fans und möglicherweise noch Interessierte anschauen, weil eben schon viele grundsätzlichen Stilmittel und Regiemerkmale Isaacs erkennbar sind. Ich fand diesen frühen Gehversuch durchaus interessant, obwohl man ihn nicht mit seinen späteren Filmen vergleichen sollte.

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