Review

Man sagt ja, Filme die einen nachdenklich zurücklassen sind die besten. Das kann ich für BIRTH nur bedingt so stehen lassen.

Anne hat vor 10 Jahren ihren Mann verloren und will nun wieder heiraten. Kurz vor der Hochzeit taucht jedoch ein 10-jähriger Junge auf, der behauptet die Reinkarnation ihres Ehemanns zu sein. Während ihr Gatte in spe und die komplette Verwandschaft das (anfangs) nur belächeln , beginnt Anne immer mehr daran zu glauben das die Geschichte des Jungen wirklich stimmt, da dieser unglaublich viel privates aus ihrer Vergangenheit weiß, auch Sachen die wirklich nur ihr Ex-Ehemann Sean wissen kann. Ist er vielleicht doch die Reinkarnation ihres verblichenen Gatten?

So weit so gut. Nun ist jedoch eine Kritik angesagt und die fällt wirklich schwer, Kidman überzeugt mich nur stellenweise, die Betroffenheitsmimik geht einem mit der Zeit auf den Geist. Außerdem ist Regisseur Glazer teilweise arg selbstverliebt in seine kreirte Optik und nutzt nahezu jede Gelegenheit aus, ewig auf einer Szene zu verharren. Insbesondere die Einstellung im Konzert, die eigentlich gar keine tiefere Bedeutung hat, zieht sich endlos hin. Zu gute halten muß man ihm aber schon, das er teilweise wirklich sehr schöne Bilder einfängt.

Dazu kommen allerdings noch einige äußerst fragwürdige Dialoge zum Beispiel wenn Kidman ihren "Ehemann" fragt wie er sie denn zu ernähren und sexuell befriedigen zu gedenke. Sicher, versetzt man sich in ihre Situation scheint die Frage berechtigt, sie wirkt an dieser Stelle aber trotzdem einfach deplaziert.

Das Restensemble spielt durchaus ansehlich, allen voran der junge Cameron Bright, der mir schon in GODSEND sehr positiv auffiel. Auch ein Wiedersehen mit der in Würde ergrauten Lauren Bacall, welche Kidmans forsche Mutter spielt, erfreut den Cineasten. Die äußerst stimmige Musik sammelt ebenfalls fleißig Pluspunkte.

Anschließen will ich mich auch dem anderen Rezensenten dieses Films, denn am Ende erwartet man definitiv noch etwas, es passiert aber nichts und was die Szene am Strand aussagen soll, wird Mister Glazer wohl für sich behalten. Trotzdem ist BIRTH kein schlechter Film, die Thematik ist sicherlich auch schwer umzusetzen, hauptsächlich bezieht sich die Problematik aus dem Alter des Jungen, denn ein 10 jähriger und eine Enddreißigerin, das kann man sich als Paar etwas schwer vorstellen, obwohl man es den halben Film lang versucht und teilweise sogar hofft, das aus den beiden was wird. Deshalb kann man die Gefühle von Kidmans Charakter durchaus nachvollziehen und auch die Reaktionen der anderen Personen sind interessant mitanzusehen und nicht sooo weit hergeholt.

Ein schwieriges Experiment dieser Streifen, den man sich trotzdem mal ansehen sollte. Allerdings sollte man hier keinen Mystery-Thriller erwarten, sondern eher ein stilles Drama....ganz schwer ist es hierfür eine Bewertung abzugeben, denn vielen wirklich gelungenen Elementen stehen eben auch solche wie oben beschrieben gegenüber. Ich einige mich mal mit mir selbst auf 6 Punkte, mit leichter Tendenz zur 7, es hätte allerdings noch deutlich mehr werden können.

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