Freddy die Fünfte.
Anscheinend gibt es in der Elm Street immer noch ein paar Jugendliche, die noch nie etwas von Freddy Krueger und seinen Missetaten gehört haben und deshalb völlig unvorbereitet dem Traumdämon in die Falle gehen.
Teil 5 knüpft nahtlos an die Geschehnisse von Teil 4 an. Alice ist in der Abschlussklasse der Springwood High und hat sich vom Mauerblümchen zur selbstbewussten Schönheit gemausert. Außerdem ist sie schwanger von Dan. Freddy benutzt nun Alices ungeborenes Kind, das ja (wie wir hier erfahren) bis zu 15 Stunden am Tag schläft und somit auch träumt, um an die neuen Elm-Street-Kinder heranzukommen. Um die Verwirrung perfekt zu machen: Indirekt nutzt Freddy also auch Alices Fähigkeit Leute in ihre Träume zu holen schamlos aus. Kapiert? Nein? Prima!
Teil 5 beschäftigt sich viel mit der Geburt Freddys, ist also quasi ein Making Of des Schlitzers. Dass Freddy der Zögling einer Nonne ist, wissen wir seit Teil 3. Teil 5 zeigt nun, wie Freddys Mutter, Amanda Krueger, versehentlich in den Sammeltrakt der Irrenanstalt eingesperrt und dann von sämtlichen Irrenhausinsassen vergewaltigt wird. Alice durchlebt in ihren Träumen das Martyrium von Amanda Krueger und ist bei Freddys blutiger Geburt dabei.
Teil 5 ist insgesamt sehr düster gestaltet. Von der frechen Poppigkeit des vierten Teils ist kaum mehr etwas vorhanden. Freddys Sprüche und Lache sind aber fies wie eh und je. Die meisten Träume spielen sich in den alten, vermoderten Katakomben der Irrenanstalt ab. Zur Strecke gebracht wird Freddy von Jacob, Alices ungeborenen Sohn, hier oftmals symbolisch dargestellt von einem 10-Jährigen im Krankenhaushemd. Dieser speit die Seelen aus, mit denen Freddy ihn gefüttert hat, welche Freddy wieder in einen Säugling verwandeln, den sich Amanda einverleibt.
Alles etwas hanebüchen, wie ihr vielleicht schon gemerkt habt.
Teil 5 hat insgesamt nur drei Tote zu bieten, was schon arg dürftig ist. Es sterben:
- Alices Freund Dan – er verschmilzt mit seinem Motorrad und rast in einen Truck
- Bohnenstange Greta – sie wird von Freddy gemästet bis sie platzt
- Comic-Junkie Mark – er wird von Freddy in tausend Papierschnitzel geschreddert
Die sonstigen Highlights: Freddy fährt Skateboard, Freddy betreibt Zellteilung mit Alice, Robert Englund „unmasked“ als einer der Irrenhausinsassen, Freddy jagt seine Opfer in dem Treppen-Gemälde von M.C. Esher.
„Schneller als ein wahnsinniger Bastard!
Gewaltiger als ein übergeschnappter Verrückter!
DAS IST SUPER-FREDDY!"
Fazit:
Deutlich schwächerer Teil der „Nightmare“-Saga, der einem kleinen, minderbegabten Bruder von Teil 4 gleichkommt.
Zwar gut düster und atmosphärisch dicht aufgebaut, von der Story her aber eindeutig zu lahm und mit zu wenig peppigen Ideen bestückt. Ferner funktioniert dieser Teil nur, wenn man die anderen Teile kennt, ansonsten checkt man hier rein gar nichts.
Aber irgendwie sind die Freddy-Filme ja alle ganz okay…