"The Black Torment" (1964), "Corruption" (1968) und "Crucible of Terror" (1971) bilden nun nicht unbedingt Sternstunden des britischen Horrorfilms; deren Kameramann Peter Newbrook, welcher zugleich – wenn auch bloß als camera operator – mehrfach Kameramann bei David Lean war, hat jedoch mit seiner einzigen Regiearbeit "The Asphyx" (1973) einen der originellsten und empfehlenswerteren Beiträge des Anfang der 70er Jahre allmählich auslaufenden britischen gothic horror-Films gedreht. Beachtlich gefilmt wurde diese Perle von Freddie Young, der seinerseits ebenfalls mehrfach Kameramann für David Lean war.
Anders als die Beiträge der Hammer Studios, die sich – oftmals am Beispiel literarischer Vorlagen orientiert – für die restriktive Sexualmoral, für latente Begierden (und manifeste Reize) interessierten (und fast immer auch zum Kanon des erotischen Films gehören!), geht Peter Newbrook mit "The Asphyx" einen gänzlich anderen Weg: Trotz der hübschen und schön kostümierten Jane Lapotaire, die hier als Christina Cunningham das love interest der großen männlichen Nebenrolle darstellt, ist "The Asphyx" ein beinahe asexueller Film; ein denkbar zugeknöpfter Film, in welchem bloß platonische Liebe zu herrschen scheint; eine rigide Sexualmoral ist damit zu erahnen, scheint aber allen in Fleisch & Blut übergegangen zu sein und jedes Verlangen schon im Keim erstickt zu haben – ihr restriktives, repressives Moment, ihre Folgen und Nebenwirkungen sind hier völlig abwesend. Gerade im von großer Freizügigkeit durchzogenen Zeitraum 1972/73 fällt dieses Bild eines vermeintlich asexuellen Viktorianismus – der in den 15 vorangegangenen Jahren bei Hammer seit "Horror of Dracula" (1958) durchgängig ein Ort der insgeheimen Triebe war, welche sich klammheimlich Wege ihrer Entfaltung suchten – recht ungewöhnlich aus... aber "The Asphyx", der an dieser Thematik schlicht und ergreifend kein Interesse zeigt, ist mitnichten ein Film, der nichts über das viktorianische Zeitalter zu sagen hätte – er wählt bloß einen Ansatz, der bei Hammer zwar mitunter schon am Rande, aber nie so derart gebündelt wahrzunehmen war...
"The Asphyx", der in (oder gar: nach) der ausklingenden Welle des gothic horror-Films entstand, widmet sich weniger der viktorianischen Ära selbst, als vielmehr ihrem Ende (oder dem edwardischen Zeitalter) zu Beginn der Umbruchsphase der Moderne: Es ist die Zeit der gerade erst (zwischen 1874 und 1895) erfundenen Filmtechnik, der gerade erst (in England um 1868) überwundenen öffentlichen Hinrichtungen, der aufblühenden und zur Entstehungszeit des Films neuerlich boomenden Parawissenschaften – mit ihren Geisterfotografien (ab 1861/62) – und des boomenden Okkultismus (1870er-1930er); es ist die Zeit, in welcher der Spiritismus gerade erst (um 1860) darin gescheitert war, als wissenschaftliche Disziplin Anerkennung zu finden, und in der (nicht bloß humanistische) Bemühungen neue Hinrichtungsformen ersannen (Hängen per Falltür & Galgen um 1870, elektrischer Stuhl um 1890, Gaskammer um 1920). Man darf also die Handlungszeit des Films irgendwo zwischen den 1870er und den 1900er Jahren ansiedeln: "The Asphyx" gibt das Jahr 1875 (als Inschrift auf einem Grabmal einer frisch verstorbenen Nebenfigur) als Handlungszeitraum an, aber es scheint dank seiner Anachronismen fast so, als würde er drei, vier Jahrzehnte in einem einzigen Zeitraum einiger Tage kondensieren...
Dabei beginnt der Film zunächst noch in der (damaligen) Gegenwart: Polizisten ziehen einen überfahrenen Passanten unter zwei Autos hervor und müssen entsetzt feststellen, dass dieser noch am Leben ist. Ein Vorspann folgt über den sepiafarbenen, trüben Aufnahmen eines verstaubten, spinnwebverhangenen Studier- & Arbeitszimmers, an dessen Boden Spuren einer Verwüstung zu erkennen sind. Beides – Prolog & Vorspann – nimmt das Ende des Films [Achtung: Spoiler!] bereits vorweg.
Dann führt der Film zurück in das langsam ausklingende viktorianische Zeitalter: Sir Hugo Cunningham arbeitet mit seinem Freund und Kollegen Sir Edward Barrett daran, den Sterbeprozess zu untersuchen. Auf verschiedenen Fotos Versterbender entdecken sie jeweils einen trüben Fleck, in welchem sie die entweichende Seele vermuten. Aber als Hugo Cunningham mit seiner Verlobten, mit Tochter, Sohn und Adoptivsohn private Filmaufnahmen während eines Bootsausflugs anfertigt, kommt es zum Unglück und sein Sohn und seine Verlobte müssen ihr Leben lassen – und auf den Filmaufnahmen ist zu erkennen, dass kein trüber Fleck aus dem Leib seines Sohnes entweicht, sondern sich auf diesen zubewegt. Daraufhin entwickelt er die Theorie des (nach der griechischen asphyxía) Asphyx getauften Totengeistes, welcher für das Ableben der Lebewesen verantwortlich sei.
Als es dann wegen steigender Kriminalitätsraten und aus Gründen der Abschreckung zur ersten öffentlichen Hinrichtung seit Jahren kommen soll, fertigt Cunningham auf Barretts Wunsch eine Filmaufnahme des Spektakels an. Dabei setzt er einen Phosphor-Lichtverstärker ein, mit welchem er zufällig & ungewollt den Asphyx für alle sichtbar machen und in dem Lichtstrahl gefangenhalten kann – der am Galgen erhängte Delinquent stirbt erst, als der Lichtverstärker abgeschaltet wird und der Asphyx wieder entweichen kann.
Während er seine Theorie vor Edward Barrett geheimhält, forscht Cunningham nun mit der Unterstützung seines Adoptivsohns Giles daran, einen Asphyx dauerhaft zu bannen. Es gelingt ihnen bei einem Meerschweinchen – bei einem totkranken Tuberkulose-Patienten hingegen misslingt das Experiment, als sich die Versuchsperson in Todespein letztlich doch gegen dieses zur Wehr setzt und Cunningham dabei entstellt. Es folgt ein Selbstexperiment, bei welchem Cunningham beinahe auf einem elektrischen Stuhl zu Tode kommt – erst Christinas Eingreifen führt zum Gelingen: Cunningham hat seinen Asphyx bannen können und verstaut dessen Gefängnis in der Gruft seines Familienanwesens – dort sichert eine Tröpfchenbewässerung, dass das phosphorisierende Leuchten im Gefängnis des Asphyx dauerhaft aufrecht erhalten wird. Um nicht zum Opfer eines eventuellen Sinneswandels zu werden, lässt Cunningham die Gruft mit einer nummernschlossgeschützten Spezialtür versperren, deren Kombination er selbst (im Gegensatz zu Giles) nicht kennt.
Christina – welche plant, die Ehefrau Giles' zu werden – wird dann jedoch wie Giles von Hugo Cunningham gezwungen, ebenfalls den eigenen Asphyx einfangen zu lassen, ehe Cunningham seine Zustimmung zur Eheschließung gibt.[1] Doch das Unterfangen mit einer Guillotine geht schief – woran ironischerweise das unsterblich gemachte Meerschweinchen die Schuld trägt! – und Christina verliert ihren Kopf, woraufhin Cunningham ihren beinahe eingefangenen Asphyx freilässt. Verzweifelt will er seinem Leben nun doch ein Ende setzen, aber Giles fordert, unsterblich gemacht zu werden (um seine Mitschuld an Christinas Tod in den vielen Jahren tilgen zu können), ehe er seinem Adoptivvater die Kombination der Sicherheitstür zur Gruft überlässt. Tatsächlich plant er bloß ein Scheitern des Experiments, um in den Freitod zu gehen: Er hinterlegt einen Umschlag mit der geheimen Kombination für Cunningham (wobei bis zuletzt unklar bleibt, ob dieser auch wirklich die Kombination enthält) und entzündet dann während seines Aufenthalts in einer gläsernen Gaskammer ein Zündholz.[2] Es kommt zur Explosion und Cunningham erwacht kurz darauf in seinem verwüsteten Arbeitszimmer. Mit dem Umschlag macht er sich auf den Weg zur Familiengruft, um seinen Asphyx zu befreien, erinnert sich dann allerdings an Giles' Worte, nach welchen der Abbau der großen Schuld viele Jahre benötigen würde. Er verbrennt den Umschlag und geht – mit dem ebenfalls unsterblichen Meerschweinchen – in die Welt hinaus, um für sein Vergehen zu sühnen. In der Gegenwart der 1970er Jahre sieht man ihn dann nochmals (noch immer mit Meerschweinchen, aber längst zum monströs-mumienhaften Greis gealtert) die Straße überqueren, als sich zwei Autos von beiden Seiten nähern – der Ausgang ist bekannt: Er wird zwar überrollt, wird aber nicht versterben...
Das von Brian Comport verfasste Drehbuch behandelt zunächst wie die gothic novel "Frankenstein or The Modern Prometheus" (1818) oder Stevensons "Strange Case of Dr Jekyll and Mr Hyde" (1886) das Motiv des tragisch scheiternden Wissenschaftlers, der letztlich für ein anmaßendes Projekt sühnen muss. Cunningham agiert zunächst als sozial engagierter Forscher, der Gutes will – dabei jedoch autoritäre Züge entwickelt, die Wünsche der Mitmenschen missachtet und (was den Film recht aktuell sein lässt!) Unsterblichkeit zu verwirklichen trachtet, ohne sich über die sozialen Folgen Gedanken zu machen. Im spätviktorianischen Ambiente angesiedelt, kommt "The Asphyx" daher als gothic horror daher, ist aber – trotz des Totengeistes – nicht einmal eine Geistergeschichte, sondern eine Geschichte über ein zwar wundersames, aber in der innerfilmischen Realität wissenschaftlich womöglich erforschbares Phänomen: auch das eint ihn mit Mary Shelleys Klassiker, wobei "The Asphyx" noch etwas weniger als Science Fiction zu fassen ist, insofern sich der Film auf den wissenschaftlichen Stand seiner Handlungszeit zurückbegibt und erst aus dieser Perspektive eine phantastische, erschreckende Zukunftsmusik einfängt. Der Film begibt sich zurück in eine Ära, in der z.B. ein Arzt wie Duncan MacDougall (um 1900) das Gewicht der Seele auf die legendären 21 Gramm berechnete.
"The Asphyx" reizt also mit einer zwar originellen, aber naiv-einfältigen Prämisse individueller Totengeister, welche sich erst über die Perspektive der gewählten Handlungszeit eine ungebrochene Ernsthaftigkeit leisten kann, ohne allzu unfreiwillig komisch zu wirken.[3] Das Publikum muss sich bloß in eine Zeit einfühlen, in der Wissenschaft und Parawissenschaft noch nicht so strikt getrennt waren wie heute; in der die Okkultisten noch große Zukunftsaussichten hatten und die Wissenschaft wesentlich weniger Erkenntnisse erlangt hatte als 1972 (oder heutzutage). Darin gleicht er den Frankenstein- & Jekyll-&-Hyde-Verfilmungen, die ihre unwissenschaftlichen Science Fiction-Elemente über den Kenntnisstand der erheblich älteren Literaturvorlagen rechtfertigen können; gleichwohl "The Asphyx" keine solche Vorlage besitzt – wenn er auch Vorstellungen einfangbarer, entweichender Seelen und einsperrbarer Sensemänner aus der phantastischen Literatur aufgreift und laut Vorspann auf eine "original idea 'The Asphyx' by Christina an Laurence Beers" zurückgeht, woraus manche Quellen auch eine existierende Kurzgeschichte machen –, funktioniert er nicht weniger als diese Verfilmungen...
Aber was vermittelt "The Asphyx" mit dieser naiv-überholten Perspektive (neben seiner moralischen Botschaft über Wissbegier und Verantwortung der Wissenschaft)? Tatsächlich bietet der Film noch etwas mehr als bloß eine makaber endende, altbackene Gruselgeschichte mit moralischem Impetus: Er liefert gewissermaßen ein Epochenbild ab, welches die 1917 von Max Weber attestierte "Entzauberung der Welt" sehr ernst nimmt ("Wissenschaft als Beruf" (1917/19)). Am Ende des Viktorianismus steht eine Moderne, die einen Transzendenzverlust und damit zugleich eine Krise in sich birgt, sodass Okkultismus, Spiritismus, Esoterik, Mystik und Mystizismus jeweils einen gehörigen Popularitätsschub erfahren: In der Gesellschaft in "The Asphyx" ist die Fotografie längst fest etabliert, derweil sich der Film gerade zu entfalten beginnt; ob sich bereits ein elektrischer Stuhl in dieser Gesellschaft durchgesetzt hat, lässt sich nicht sicher sagen – Sir Cunningham jedoch kreiert einen solchen in seinem Arbeitszimmer für seinen Selbstversuch. (Edisons "Electrocuting an Elephant" (1903) ist ein schönes Beispiel für die Neuartigkeit des Films und dieser Hinrichtungsmethode.) Filmen und Sterben wird auch in "The Asphyx" eng aneinander gekoppelt: zwar nicht aus dem Grund, die Funktionsweise noch junger Tötungsmaschinerien aufzuzeichnen, aber doch aus dem Grund, das überholte Konzept der öffentlichen Hinrichtungen zu skandalisieren – und aus dem Grund, eine entweichende Seele einfangen zu wollen, um letztlich dazu überzugehen, einen eigentlich unsichtbaren, immateriellen Totengeist zu bannen, bei welchem gänzlich unklar bleibt, ob er selbst ein Lebewesen bzw. sterblich ist...[4] Während der erstgenannte Beweggrund auf die Moderne eines neuartigen Strafvollzugs anspielt (in welchem die Bestrafung der Therapie weicht, in welchem die öffentliche Hinrichtung als grausame, der elektrische Stuhl noch als richtungsweisende, vermeintlich denkbar humanste Hinrichtungsmethode erscheint, in welchem Spektakel & Ritus der Hinrichtung der Effizienz & Organisation weichen), ist der zweite Beweggrund Folge der Moderne und Gegenreaktion auf deren Rationalisierung und Entsakralisierung gleichermaßen: In einer mehr und mehr entzauberten Welt (in welcher noch das staatliche Töten zur technologischen, bürokratischen, ökonomischen Frage wird) sucht Sir Cunningham die Wissenschaft zu nutzen, um die Seele des Menschen aufzuspüren oder ihre Existenz zu beweisen.
Das ist keinesfalls als eine Analogie zur boomenden Vampirforschung während der Aufklärung zu sehen – hier soll kein Aberglaube widerlegt werden, hier sollen keine Phänomene, von denen überall zu hören oder lesen wäre, untersucht werden; sondern das eigene Interesse an einer Seele treibt den Wissenschaftler zu seinen Aufnahmen Sterbender, welche frappierend an die klassische Geisterfotografie erinnern. Wissenschaft soll ihm dienen, die Seele als letzten Rettungsanker der sakralen Vorstellungswelt gegen die Entzauberung zu verteidigen: Aber die vermeintliche Seele entpuppt sich als geisterhaftes, nur mit technischer Hilfe sichtbar werdendes Wesen, das an die Wesenheiten aus H. P. Lovecrafts "From Beyond" (1920/1934) erinnert.[5] Cunningham entschließt sich dann zwar, nicht die Natur des Totengeistes zu studieren, sondern seine Gefangennahme zwecks Unsterblichkeit zu betreiben – aber dieses Festhalten am materiellen Dasein in der Welt auf Kosten des aufscheinenden Jenseitigen in der Gestalt des Asphyx wird er schließlich als Fehler betrachten: Er sucht den Zauber, sucht das Sakrale einer entzauberten, entsakralisierten Welt in der Unendlichkeit der Existenz in dieser Welt, nicht im Jenseitigen. Erst das Ableben seines zweiten (und letzten selbst gezeugten) Kindes lässt ihn sein Vorhaben, unsterblich zu sein, aufgeben: auf den Freitod verzichtet er dann nicht, um unsterblich zu sein, sondern um ewig Sühne zu leisten und der Gnade des Übergangs in ein Jenseits zu entsagen.
Freilich weiß "The Asphyx" weder über den Wandel des Strafvollzugs, noch über die Parawissenschaften, noch über die Anfänge des Films handfeste Erkenntnisse zu vermitteln – aber er erschafft ein stimmiges Bild einer Ära des Umbruchs, in der Technik und Wissenschaft voranschreiten, derweil der Sinn für das Sakrale oder das Absolute in Parawissenschaften und im Okkultismus Zuflucht findet. Trotz seiner schrulligen Totengeist-Prämisse ist "The Asphyx" daher ein durchaus interessantes, funktionierendes Epochenporträt – und damit zielt Newbrook letztlich ein ganz anderes, erwachseneres Publikum an, als es die Filme der Hammer Studios zumeist taten (die auch mehr mit Sex & Gewalt lockten).
Schwache 7/10 für einen der originellsten & ergiebigsten gothic horror-Filme der frühen 70er Jahre neben Peter Sykes' "Demons of the Mind" (1972).
1.) Die geplante Ehe setzt das semi-geschwisterliche Verhältnis von Cunninghams leiblicher Tochter zu seinem Adoptivsohn fort: das wird jedoch nicht als anrüchiges, fragwürdiges Vorhaben geschildert, sondern ist eher Ausdruck der eingangs erwähnten asexuellen Beziehungen, welche den Film auszeichnen.
2.) Berücksichtigt man, dass das Hängen in der zivilisierteren long drop-Version erfolgt, konzentriert sich "The Asphyx" mit seinen Todes-Experimenten auf die populärsten der vermeintlich humaneren Hinrichtungsmethoden (vor der Giftspritze), die sich in der Französischen Revolution bzw. vor allem im Rahmen der Moderne durchsetzen und nicht bloß ein humaneres Töten ermöglichen, sondern auch das Töten unter den Gesichtspunkten der Effizienz und der Organisierbarkeit perfektionieren sollten.
3.) Dennoch ist der Film nicht frei von Momenten unfreiwilliger Komik: Dass die für die Gefangennahme des Asphyx notwendigen Wasserrohre ewig halten sollen, ist ein eher absurder Gedanke; dass ein Fußgänger gleich von zwei Seiten von frontal zusammenstoßenden Autos erwischt wird, ebenfalls. Dass sich die Gruft nicht mit etwas Aufwand – trotz Sicherheitstür – öffnen ließe, ist auch ein eher abwegiger Gedanke... und die Maske der uralten Greises gegen Ende ist allzu simpel ausgefallen. Solche Momente gibt es reichlich...
4.) "The Asphyx" scheint damit fast schon ein Vorläufer von Pascal Laugiers Genre-Meilenstein "Martyrs" (2008) zu sein: beide Filme nähern sich dem Jenseitigen über Studien des Sterbens, wenngleich bei Newbrook vor allem die Todesangst im Zentrum steht, während sich Laugier auf die Todesqualen konzentriert und klar auf Bataille (und seinen Lingchi-Ausführungen) aufbaut.
5.) Hier wie dort bleibt unklar, ob die wissenschaftliche Arbeit letztlich natürliche, aber jeweils gänzlich unbekannte Phänomene enthüllt, welche zwar unheimlich, fremdartig und befremdlich wirken, aber letztlich klaren, obgleich unbekannten Gesetzmäßigkeiten unterliegen – oder ob die wissenschaftliche Arbeit den Blick auf Reiche, auf Wesen freigibt, welche übernatürlich sind und als höhere Daseinsebenen jeder Vernunft Hohn sprechen...