Review

Ich erinnere mich noch genau, als mir als Teenager mal eine Ausgabe des kultigen VideoPlus-Magazin in die Hände fiel und die Redaktion diesen Schlock in einem Bericht ganz groß aufmachte und ich mir dachte, dass dieser stylishe Japan-SciFi-Reißer ja wunderwas sein müsste. Papa brachte aus der Videothek dann doch lieber die anspruchsvollen Titel mit...

Genau das wiederum kann man von "Guyver - Dark Hero" nicht gerade behaupten: Was den Zuschauer erwartet, ist leicht infantiler Quatsch, bei dem sich ständig irgendwelche Monster gegenseitig auf die Rübe zocken. Martial Arts mit Aliens, wobei die Viecher wirklich gut getrickst wurden. Mal im Wald, mal im Steinbruch geht die Post ab - ansonsten hat dieser höchst eindimensionale Direct-to-Video-Erguss nicht viel zu bieten. Getrost darf man sich deshalb fragen, für wen diese Art von Film eigentlich konzipiert wurde? Für Erwachsene ist "Guyver" zu albern, für Kinder irgendwie zu brutal.

Leidlich unterhaltsam ist diese Dauerklopperei dann trotzdem. Und irgendwie sympathisch auch. Stars sind freilich die Prügel-Aliens, die vom Predator bis zum Monster aus der schwarzen Lagune alles zu bieten haben. "Hirn aus und hau drauf!" könnte der Slogan auf dem Plakat lauten.

Folgenden Leuten würde ich diesen Film bedenkenlos empfehlen: Großen Kindern, ewigen Power Rangers-Fans, Leute die vom hundersten Predator-RipOff noch immer nicht genug haben, die schon als Teenager in die Erwachsenen-Videothek wollten oder mit gewissen Mattel-Puppen gespielt haben, ohne dabei schwul zu werden.

Ich selbst musste über 25 Jahre auf "Guyver" warten. Das Warten hat sich jedoch nicht wirklich gelohnt...

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