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Durch Zufall erfährt Sean Barker von archäologischen Ausgrabungen, die der Schlüssel zu seinem Geheimnis bedeuten könnten. Ein außerirdisches Raumschiff, das Zeichen und Symbole aufweist wie Sean sie in seinen Träumen gesehen hat, wurde entdeckt. Sean, der sich bei Gefahr in den Superhelden Guyver verwandeln kann, macht sich umgehend auf, um dem Geheimnis seiner Kräfte auf die Spur zu kommen. An seiner Seite die hübsche Archäologin Cori und der Regierungsagent Atkins, der aus Gründen der nationalen Sicherheit - mit anderen Worten, um den Wert des Schiffes als militärische Waffe zu bestimmen - in das Team miteingeschleust wurde. Doch Cronos, das Unternehmen, das die Ausgrabungen finanziert, hat andere Pläne. Die Mitarbeiter bestehen aus Monstern, gegen die sich der Guyver zur Wehr setzen muss...

Ich bin wirklich positiv überrascht von diesem kleinen, kostengünstigen Superhelden-/Monster-/Actionfilm. Die Darsteller sind brauchbar, die Martial-Arts-Choreographie ist hervorragend (wofür sich der japanische Mitarbeiterstab verantwortlich zeigt), die Storyline ist extrem kurzweilig und unterhaltsam und sogar die Monster wissen zu überzeugen. Wie in den guten alten japanischen Monsterfilmen hat man hier zu Gummikostümen gegriffen, CGI kommt hier nur minimal zum Einsatz. Z. B. in einem wunderschönen Moment, als Sean Cori zu Hilfe eilen will und kopfvoran mit einem Hechtsprung eine Klippe hinunterspringt, sich in der Luft in den Guyver verwandelt und cool wie Nachbars Lumpi wieder auf dem Boden aufkommt. Was folgt ist ein sehr unterhaltsamer Kampf gegen die Monster in einem Wasserloch, mit jeder Menge Martial Arts. Der Film spielt größtenteils im Wald. Ein kluger Schachzug, das kostet nicht viel und hat Atmosphäre (wie wir es schon bei "Versus" erlebt haben). Die Monster sind abwechslungsreich gestaltet, da haben wir Nilpferd-ähnliche, Schlangen-ähnliche etc. Aber am coolsten ist der Guyver, eine Mischung aus "Power Rangers" und dem "Robocop", der blaue und rosafarbene Laserstrahlen verschießen kann, Akrobatik und Martial Arts in Perfektion beherrscht und die ein oder andere Waffe in der Hinterhand hat. Klingt sehr nach 80er. Das Verblüffende ist: es sieht auch so aus, der Film ist jedoch von 1994!

Regie führte hierbei kein Geringerer als Steve Wang, seines Zeichens verantworlich für den genialen "Drive", einer der wenigen Filme, in denen Mark Dacascos mal richtig von der Leine gelassen wird und der von hinten bis vorn einfach nur Spaß macht. Die gleiche Kurzweiligkeit bietet auch "Guyver 2", der auf dem gleichnamigen Anime basiert. Schade, dass Wang nicht mehr Projekte in Angriff nehmen durfte. Die Darsteller sagten mir allesamt nichts, machen ihre Sache aber wie gesagt nicht schlecht. Der farbige Regierungsbeauftragte, Atkins, ist bekannt aus "Star Trek: Deep Space Nine" und diversen anderen Serien. Am Ende gibt es sogar noch ein wenig was mit der Moralkelle, denn das Raumschiff wird wieder ins Weltall geschickt (sieht sehr geil aus!) und die Waffen sind somit für die US-Regierung futsch - denn in deren Hände gehören sie dem Gutmensch Guyver nach sowieso nicht. Billiger Trash, der gar nicht so billig und gar nicht so trashig aussieht...

In Deutschland existiert der Film leider nur auf Tape. Die UK ist minimal geschnitten, insofern lohnt es sich zur US-Version oder zur australischen DVD zu greifen.

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