Die Bösewichte in London haben momentan nichts zu lachen. Sei es der Frosch mit der Maske, der Mönch mit der Peitsche oder der schwarze Abt. Sie alle müssen um ihr Leben fürchten, denn eine neue Macht hat sich in London breitgemacht. Ein Mann, dessen Namen für Schrecken und Terror steht. Ein Mann, der die Londoner Unterwelt anführen will. Ein Mann, ach... Es ist der Wixxer.
Oliver Kalkofe als die treibende Kraft hinter dieser Komödie ist für seine spöttische Ader nicht zuletzt durch seine geniale TV-Sendung Kalkofes Mattscheibedurchaus bekannt. Zusammen mit seinen Kollegen Oliver Welke und Bastian Pastewka schrieb er das Script zu der Wixxer mit dem Ziel alle der alten Edgar Wallace Krimis mal gepflegt durch den Kakao zu ziehen. Zwar bekommen auch Klassiker wie Matrix (Bullettime Aufnahmen) und ET (mal kurz in den Himmel radeln im Mondlicht) ihr Fett ab, der Hauptteil der Veralberung schießt allerdings, gegen den Hexer, dem Frosch mit der Maske und Konsorten.
Zum gelingen der ganzen Sache tragen noch zusätzlich eine ganze Riege an deutschen Comedy Stars bei, die sich zum Teil in sehr gewagten Rollen (ich sag nur "ich könnte mich als Führer anbieten) zum Affen machen dürfen und dies auch mit sichtlicher Spielfreude tun. Besonders Christoph Maria Herbst ist der heimliche Star als Butler Alfons Hatler und hat klar die größten Lacher auf seiner Seite. Ebenso glänzen Pastewka als pedantischer und überakkurater neuer Assistent Very Long und Olli Dittrich als sächselnder Touri mit eher beschränktem Horizont. Kalkofe selbst ist als Darsteller eher gewöhnungsbedürftig, seine Sache macht er zwar recht gut, aber zum Vollblutschauspieler fehlt ihm noch ein bißchen etwas.
Auch wenn sich die Story lose an den Fäden der alten Wallace Filme orientiert, dient sie doch hauptsächlich dazu ein Pointenlieferant zu sein. Der Mörder mit dem Skelettkopp versucht sich Londons Unterwelt einzuverleiben und bringt dazu die Konkurrenz um die Ecke. Um Viele der Gags zu verstehen sollte man sich allerdings in den alten Filmen mit Fuchsberger und KInski schon auskennen, die meisten der Späße sind jedoch allgemein gehalten um auch Leute ins Kino zu holen die schwarz/weiß Fernsehen nur aus den Geschichtsbüchern kennen. Als kleine Reminiszenz wurde hier Blackwhite Castle eingeführt, das stilecht ab dem Hauseingang den Film nur noch in s/w weiterlaufen läßt. Dazu gibts noch zwei Charaktere von Scotland Yard (allein die Namen Very Long und Even Longer sagen schon alles), die gegensätzlicher kaum sein könnten, um sich auf die Fersen des verschädelten Schurkenknipsers heften, fertig ist eigentlich die ganze Handlung.
Zum Glück funktioniert der Humor des Film erstaunlich gut, zwar sitzt jetzt nicht jeder Gag und pausenloses Schenkelklopfen ist auch nicht zu befürchten, aber es wird versucht viele Späße auch mit einem gewissen Niveau zu präsentieren. Manchmal wird zwar ein wenig ins infantile abgedriftet und Furzgags waren schon zwei Wochen nach Erfindung des Tonfilms veraltet, aber über den Großteil des präsentierten Klamauks kann der Zuschauer zumindest lächeln, wenn nicht sogar mehr.
Gesamt gesehen funktioniert der Wixxer als Komödie sehr gut, zumal aus deutschen Landen nicht mehr sehr viel sehenswertes aus diesem Genre produziert wird. Auch wenn die Handlung sehr dünn ist, das Gagpotential wird ausgereizt. Um es mal mit den Worten von Otto Waalkes zu sagen: Es ist nicht der Schurke mit der Gurke, nicht der Schänder mit dem Ständer, es ist der Wixxer.
8/10