Review

1992 - Was für ein Jahr! Macht Coppola mit "Bram Stokers Dracula" das Vampir-Gefielde unsicher, schickt uns auch noch John Landis ("An American Werewolf in London") eine hübsche Französin nach Amerika um Blut zu saugen.

Ich verbinde Reviews gerne mit Anektoten. Als begeisterter Leser des Magazins "Moviestar" (sofern es noch jemand kennt) musste ich diesen Film sehen. Damals war es schwer in Videotheken zu Filmen zu kommen. Eines Tages konnte ich "Bloody Marie" ergattern. In Videotheken gab es meist immer nur ein verleihbares Exemplar. Ich habe es geschafft und meinen Großvater damals gebeten, mir diesen Film auf eine VHS-Kassette zu kopieren. Mittlerweile ist dieser Klassiker vom Markt verschwunden, außer man leiht ihn auf Amazon um 3,99 EUR. Nun Ja, Ein Wiedersehen nach fast 30 Jahren sind mir knapp 4 EUR wert.

Heute würde ich diesen Film anders beurteilen, als damals. Er war damals zeitgemäß, sollte witzig sein und an das aufkeimende Vampir-Zeitalter anknüpfen.

Nach 30 Jahren erfolgt nun eine neue Beurteilung oder Kritik. Anne Parilloud führt ihre Rolle aus Nikita einwandfrei weiter. Der leider bereits verstorbene Robert Loggia ist ein wirklich, wirklich schlimmer Fießling. Heutzutage würde dieser Film keine einzige Reihe in einem Kino füllen können.

Dennoch, perfekter Score, perfekte Inszenierung. Es werden keine Fehler gemacht, handwerklich super. Nur leider heutzutage unterschätzt und im Laufe der Jahrzehnte untergegangen.

Von den Effekten her, kann man heutzutage nur noch davon träumen. Alles handgemacht, brutal und brachial.

"Abkoppelung des zentralen Nervensystems" - tja, hier sind wir heute angekommen. Marie nannte es noch "Erlösung", heute geschieht dies über die Medien. Man braucht keinen französchischen Vampir mehr in Europa und keinen amerikanischen Werwolf in England.

Kurz zur Handlung - Spoiler: Polizist ist undercover bei einem großen Mafiaboss untergebracht, Marie liebt Blut, ihre Wege kreuzen sich. Nicht mehr und nicht weniger.

FAZIT: Als Kind hatte dieser Film für mich eine Faszination, welche ich mit meinem Großvater teilen durfte. Dieser Film erschien in Österreich niemals in Kinos. Ich liebe ihn bis heute und finde ihn als einer der besten Vampir-Filmen für seine Zeit.

10/10 Punkten

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