Review
von Leimbacher-Mario
Biss zum „Morgen schauen!“
Was „An American Werewolf in London“ für Werwölfe ist, ist „Innocent Blood“ für Blutsauger. Kein Witz. Nicht nur wegen des bestimmenden Mann auf dem Stuhl. Eine bessere Vampir-Horror-Komödie muss man mir erstmal zeigen, unterschätzter und vergessener kann ein Klassefilm kaum sein, John Landis in Topform. „Innocent Blood“ ist feinste, rot-schwitzige Sahne! Im Grunde „Mafia gegen sexy female Vampirpredator“, jedoch in Vollendung. Verspielt, frivol, blutig. Mit einer der all-time besten „Zerfall- und Verbrennsequenzen“ im Krankenhaus. Geheimtippiger wird’s nicht!
Die besten Horrorkomödien sind sehr witzig, vernachlässigen jedoch die Horror-, Schock- und Gruselaspekte in keinster Weise, stellen diese sogar eher noch vor den schnellen Lacher. Zumindest tun die für meinen Geschmack unterhaltsamsten dieser Kategorie das. Und „Innocent Blood“ gehört da unzweifelhaft rein! Anne Parillaud ist verführerisch attraktiv, Robert Loggia spielt den Gangsterboss famos überspitzt, es fließt genauso viel Blut wie es Schmunzler hagelt, der Landis-Humor passt einfach und ist voll nach meinem Geschmack. Er liebt Comedy, er liebt Horror - und in seinen besten Momenten fusioniert er diese beiden, sich oft seltsam ähnelnden Enden des Spektrums wie kaum ein Zweiter. Sein Werwolf in London mag noch ein Stück runder, knackiger und vor allem bekannter sein - doch auch diese alles andere als blutleere Vampirverführung sollte man weder verpassen noch unterschätzen.
Fazit: sexy, blutig, witzig - eine verdammt spaßige Vampirparty über Pittsburgh. Unfassbar, dass das „nur“/noch immer ein sehr geheimer Tipp ist. Hut ab, John Landis! Viel unterschätzter als diese famose Beisserin kann man nicht kommen. Mafiosi als Mitternachtssnack - Jammy!