... deutet an, dass es sich bei diesem Film um eine sehr persönliche Reise Martin Scorseses handelt. In einem ruhigen, beständigen Erzählfluss, der aus langen Passagen von Filmausschnitten, präzisen Beschreibungen und eigenen Analysen besteht, berichtet Scorsese von der Bewusstwerdung der eigenen Wurzeln, die mit der Entdeckung eines Landes und einer Tradition einhergeht, die voller Mythen und Geschichte ist. Vor allem zwei Arten von Filmen ermöglichten ihm diese Entdeckung: Auf der einen Seite stehen die epischen Filme wie LA CORONA DI FERRO (1941) von Alessandro Blasetti oder CABIRIA (1914) von Giovanni Pastrone, Filme, die von der Antike handeln, von Mythen, wunderbaren Figuren und fantastischen Welten, in die sich der Zuschauer flüchten kann. Auf der anderen Seite sind es die Filme des Neorealismus wie PAISÀ (1946) oder LADRI DI BICICLETTE (1948) von Vittorio de Sica, die eine Lebenswirklichkeit zeigten, die auch den italienischen Auswanderern bekannt war - die fortdauernde Geschichte des Überlebens. Die Filme, die Scorsese für IL MIO VIAGGIO IN ITALIA auswählte, stehen ganz im Mittelpunkt, und so gewährt er ihnen genug Filmzeit, um die je eigene Handschrift der Regisseure und den Stil ihrer Filme wirken zu lassen. Die Reise beginnt mit den ersten Filmen des befreiten Italiens, mit Roberto Rossellinis ROMA CITTÀ APERTA (1945) und PAISÁ, und endet mit Federico Fellinis OTTO E MEZZO (1963). Dieser »Film über das eigene künstlerische Dilemma« ist für Scorsese "die reinste Liebeserklärung an das Kino, die ich kenne".
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