Review

Ja, da ist er nun, der ach so verbotene 2. Teil der TCM-Saga von dem alle reden. Aber warum eigentlich?

Der Erfolg blieb aus, die Budgets wurden knapper, was liegt da näher als seinem Kultfilm eine Fortsetzung zu geben. So in der Art muss Tobe Hooper im Jahre 1986 gedacht haben, als er dieses völlig überschätzte Werk in die Filmwelt setzte, denn qualitativ und stilstisch haben die ersten beiden Teile eigentlich nichts mehr gemeinsam.

Was bleibt sind die berüchtigen Charaktere um den kettensägenschwingenden Leatherface, der gleich am Anfang auftreten darf und 2 jungen Männern zeigt wo selbige hängt. Damit wären schon 2/3 des Bodycounts dahin. Ja, in TCM sterben gerade mal 3 unschuldige Schlachtopfer, wobei man einen Mord nur vermuten kann.

Während der erste Teil noch auf Atmosphäre und kranke Charaktere setzte, wird hier alles ins comichafte übertrieben. Das wird schon am Anfang deutlich, als Opfer Nr.1 blutig der Schädel gespalten wird und das Blut pumpend aus dem Schädel schießt, während die Arme wild hin und her schlagen. Leider wirkt ist das weder witzig (wie bei Bad Taste) noch grotesk, sondern einfach nur noch albern. Sicher versteht Tom Savini seine Arbeit, aber passt sie zu solch einem Film?

Nach dem passablen Intro wird man mit 30 Minuten langer Weile bedient, in denen die beiden Hauptpersonen Lefty (Dennis Hopper) und Stretch sich kennenlernen und zusammen die böse Familie zur Strecke bringen wollen. Der eine will die toten Teenies aus Teil 1 rächen und die andere ist eine Radiomoderatorin, die sich auf ein gefährliches Abenteuer einlassen will. Nach 30 Minuten sinnloser Handlung in einer Radiostation und einem Chilliwettbewerb kommt es wie es kommen muss:
Die beiden locken die Familie aus der Reserve, was Stretch fast zum Verhängis wird. Aber auch Leatherface ist nur ein Mann, der sein Ding schwinkt, auch wenn es in diesem Fall eine Kettensäge ist. Während der drogenkranke Beetlejuice ihren Freund L.J., der später noch einen Auftritt hat, das Hirn weichprügelt, probiert Lefty im nächsten Laden schon mal die neusten Kettensägen aus. Ja, der Mord an LJ ist blutig und Leatherface schwingt sein Lieblingsgerät, aber das ganze Getue ist so lächerlich übertrieben, dass keine Spannung und kein richtiger Humor aufkommen kann. Alles wirkt einfach nur comichaft krank und uninteressant.

Nachdem die beiden dann abgezogen sind verfolgen sie zu ihrem Versteck, wo sie aus Toten Chilli machen und Stretch und Leatherface (Ja, auch der hat Gefühle) sich einmal mehr näher kommen. Die nächsten 45 Minuten verbringt man dabei den kranken Gepflogenheiten der Familie beizuwohnen. Das funktioniert ungefähr so: Swayer scheißt Leatherface und Chop Top zusammen, dass die mit ihrem Rumgehampel aufhören sollen, was von grenzdebilen Dialogen begleitet wird. Richtig schlimm wird es aber erst, als die Jungs Stretch fangen und diese den Begriff Screamqueen etwas überinterpretiert. Sie hört nämlich gar nicht mehr auf. Was folgt ist ein Quasi-Remake des ersten Teils mit Opa, Hammer,Eimer und was sonst noch dazugehört.

Dankbar erlöst uns dann Hopper von der Qual, der während der Hälfte des Films sinnlos durch die Höhle stapft und mit seiner Kettensäge Balken zersägt. (Was sollte der Quatsch denn nun?) Als durchgeknallter Retter in der Not sorgt er für das Entkommen Stretchs, auf die aber noch eine Überraschung wartet....

Inebesondere die zweite Hälfte des Films in der Höhle Sawyers bietet recht wenig. Dümmliche Dialoge um das Zubereiten von Chilli und das ewige Rumgekreische werden sehr schnell langweilig, so dass der Zuschauer geneigt ist abzuschalten. Optisch glaubt man sich in mitten der kranken Figuren in einer Comicverfilmung, während das Anliegen des Regisseurs doch Horror war? Oder doch nicht?
Naja, jedenfalls war ich nach mehrmaligen Betätigen der Vorspultaste im zweiten Teil endlich froh den Abspann zu sehen..

Fazit:
Völlig überschätzter Möchtegernhorror, der weder Spannung noch viel Gore bietet. Teil 2 ist einfach nur uninspiriert und langweilig. Da kann auch das gute, aber übertriebene Make-Up von Tom Savini nichts mehr richten. Grenzdebile Dialoge, viel Rumgekreische, ein lahmer Plot und nervende Figuren geben dem Film den Rest. Eine totale Bruchlandung....

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