Das ist also die Fortsetzung des Klassikers von 1974. Zwölf Jahre nach dem Überraschungshit lässt Tobe Hooper abermals die Kettensägen schwingen und setzt dabei verstärkt auf kranken Humor und überdrehte Figuren.
Das Ergebnis ist ein gehaltloses Treiben mit zu wenig Spannung, etwas Gore und ganz, ganz wenigen Momenten zum Schmunzeln.
Nach über einem Jahrzehnt sind Leatherface und Bruder Chop Top noch immer mit der Kettensäge unterwegs, um für Vater „Premiumfleisch“ für sein Chili zu beschaffen.
Dumm nur, dass der Mord an zwei strunzigen Typen von Radiomoderatorin Stretch mitgeschnitten wurde, die sich mit diesem Tape an Texas Marshall Lefty wendet.
Kurz darauf finden sich beide in den unterirdischen Gefilden der kranken Sippe wieder…
Dennis Hopper hat sich für diesen Humbug verpflichten lassen, ein kleiner Lichtblick in diesem ansonsten belanglosen Film. Hopper spielt den abgehalfterten Marshall, der in den Katakomben das Skelett seines Bruders entdeckt und ohnehin der einzige ist, der an die Existenz der Kettensägenfamilie glaubt. Ausgestattet mit der Synchro von Joachim Kerzel, ist das zunächst eine Freude, ihn mit zwei Kettensägen vor der Nase eines Verkäufers herumfuchteln zu sehen. Wenn er aber während der zweiten Filmhälfte mit seinen neuen Werkzeugen planlos durch die Gegend rennt, hier und da mal ein paar Balken ansägt und blöde rumbrüllt, kann man sich nur noch an den Kopf packen.
Die Radiomoderatorin ist zwar kein Hingucker, spielt jedoch immerhin solide, aber auch ihre Rolle verkommt in der zweiten Hälfte zu der eines dauerhaft schreienden Opfers.
Das ist aber noch nichts im Vergleich zu der kranken Sippe: Hier nervt vor allem dieser Chop Top mit dem ewigen Gegacker, hirnlosen Sprüchen und albern-überdrehtem Getue. Das ist nicht witzig, sondern primitiv. Sein Vater, der selbsternannte Meisterkoch zeichnet sich nur dadurch aus, dass er aus menschlichen Zutaten offenbar mundende Speisen kreieren kann, was ich aufgrund des Zugebens von Kutteln aber bezweifeln möchte…
Nur der gute alte Leatherface hat eine positive Entwicklung durchgemacht. Das Augenrollen und die Blicke von Verlegenheit und überrascht sein sind kleine Höhepunkte des ansonsten schwachsinnigen Treibens.
Da wirken weder die Kulissen bedrohlich, (die unterirdische Behausung erscheint mit den vielen Lampen und Skeletten eher wie eine Geisterbahn), noch kann eine ansprechende Atmosphäre aufgebaut werden, die beim Original noch so wunderbar funktioniert hat.
Ganz nett ist noch der Score, der leider sehr zurückhaltend eingesetzt wird, aber der rettet auch nicht mehr viel. Vermag es in den ersten Minuten noch wie eine gelungene Fortsetzung erscheinen, verkommt die letzte halbe Stunde zu einem ideenlosen Herumgeeiere in der Behausung der Scheußlichen. Klamauk ohne Witz und Verstand und leider auch zu wenig Splatter. Die FX von Tom Savini sind zwar gut wie immer, kommen aber recht selten zum Einsatz.
Für eine Parodie zu harmlos, für ein Schlachtfest zu zurückhaltend.
Selten spannend, selten witzig und stellenweise sogar langweilig.
Wer mit reichlich überdrehtem Humor etwas anfangen kann, möge sich diese etwas andere Fortsetzung reinziehen, mein Geschmack ist´s nicht.
4 von 10 Punkten