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Vierzehn Jahre sind seit dem Original vergangen und die Übeltäter wurden bisher noch nicht geschnappt. Sheriff „Lefty“ Enright (Dennis Hopper) ist seit jeher auf der Jagd nach der kannibalistisch veranlagten Familie, um den Mord an den Kindern seines Bruders zu rächen. Radio-DJ „Stretch“ schneidet zufällig eine Tonaufnahme eines weiteren Massakers mit. Gemeinsam mit „Lefty“ will sie nun die Täter dingfest machen.

Als komplettes Gegenteil zum monumentalen Original bietet die Fortsetzung zum texanischen Kettensägenmassaker eines und zwar pechschwarzen Humor en masse. Vor allem „Leatherface“`s Beziehung zu unserer Protagonistin „Stretch“ regt zum angewiderten Schmunzeln an, wenn er ihr eine eigens für sie kreierte Gesichtsmaske aus der Haut ihres Freundes anlegt und schließlich mit ihr tanzt, oder wenn er mit ihr Sex simuliert, mit der Kettensäge statt seines Phallus, und ihm plötzlich der Sprit ausgeht. Das Grauen und die Angst, die man gegenüber der Kannibalenfamilie im ersten Teil gespürt hat, ist nun jedoch dahin. Vielmehr gleichen die Hinterwäldler nun einer verrohten Horror-Fassung der drei Stooges.

Das erhöhte Budget schlägt sich nicht nur in sparsam eingesetzten, dafür umso effektiveren, ekligen Effekten nieder, sondern auch die neue Behausung unserer allseits beliebten Menschenfresser-Familie braucht sich in keinster Weise vor jener des ersten Teils verstecken. Körperteile werden als Wanddekoration missbraucht, die verrotteten Kadaver der Teens aus dem ersten Teil modern vor sich hin und das labyrinthartige Tunnelsystem scheint unendlich lange Gänge zu beherbergen.

Schauspielerisch gesehen konnte man mit Dennis Hopper sogar einen halbwegs bekannten Namen verpflichten, und auch Caroline Williams erledigt ihre Arbeit ganz gut, auch wenn sie nur darin besteht, herumzulaufen und zu kreischen, was die Stimmbänder hergeben. Jedoch ist auch dies, wie man beim ersten Massaker erleben konnte, ein Talent, über das nicht jedermann (oder besser –frau) verfügt.

All diese Aspekte können nicht verhindern, dass der Film eigentlich über gar keine Handlung verfügt, die überlangen Jagd-Szenen nach einer Weile ermüdend wirken und einem alle Mitglieder der Kannibalenfamilie (einschließlich der Ausgestopften) gehörig auf den Geist gehen. Als dann schließlich noch der Höhepunkt des ersten Teils, die Dinner-Szene, wiederholt wird ist es hier in diesem Kontext weder grausam, noch verstörend der gar auf morbide Art und Weise witzig, sondern nervt schlicht und einfach und verlangt dem Zuschauer sehr viel Geduld ab.

Die Belohnung folgt auf dem Fuße, wenn der kettensägenschwingende Hopper das Abendmahl unterbricht, jubelt man ihm zu und hofft regelrecht, dass er „Leatherface“ und Co. den Garaus macht.

Was ist jedoch schief gegangen?
Mit Tobe Hooper hat man einen durchaus fähigen Regisseur, mit dem nötigen Talent, Spannung zu erzeugen. Auch wenn die Produktionsfirma „Cannon“ mit ihrem Eingreifen nur einen Torso dessen übrig gelassen hat, das Hoopers eigentlicher Vision entsprach. Eine Portion Selbstironie hätte dem Film jedenfalls nicht geschadet, denn morbider Humor alleine trägt ihn bei weitem nicht.

Aber auch die Tatsache, dass 14 Jahre nach dem originalen „Texas Chain Saw Massacre“, welcher zu der Zeit des Erscheinens der Fortsetzung schon seinen Kultstatus innehatte, ein Sequel erschien, was einfach nicht dem Original das Wasser reichen konnte und somit schon zum Scheitern verurteilt war, trägt sein Übriges zum negativen Gesamtbild bei.

Mag die Kritik auch recht harsch wirken, war ich trotzdem 90 Minuten lang unterhalten und bei dem schnellen Tempo des Films auch zeitweise gefesselt, jedoch aber vor allem eines: Enttäuscht!

Gemeinsam mit dem dritten „Blutgericht in Texas“ zwar bei weitem nicht so schlecht, wie alle anderen Fortsetzungen und Remakes zum Original, kann ich „The Texas Chainsaw Massacre 2“ nur eingeschränkt empfehlen.

06/10

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