Review

Ein schwieriges Gewerbe...19.05.2010

Tecala. Tolles Land, schöne Gegend, steht wohl für Kolumbien, oder auch Peru, möglich aber ebenfalls Ecuador... In all diesen Ländern gibt es Terroristen und / oder Gangster, die neben dem Drogenhandel ihre Einnahmen auch mit dem Kidnappingbusiness machen. Eine feine Blaupause also für einen insgesamt gelungenen, wenngleich auch etwas zu lang geratenen Film. Denn die hier dargestellten Ereignisse dürften sich so oder ähnlich in der Realität sicher auch abspielen, soweit man davon überhaupt Wind bekommt. Und das Kidnappinggeschäft ist ein an sich sauber definiertes, welches nach gewissen formellen Regeln abläuft, die wir auch schon aus Man on Fire kennen. Hier nun wird der Ingenieur Bowman von einer kleinen Terroristentruppe entführt. An sich kein Problem, denn seine Firma hatte eine Rückversicherung...

Auftritt Terry Thorne, ein Mann des Fachs, Ex-SAS-Mitglied, nun bei einer Versicherung als Rückholexperte tätig. Dumm nur, daß Bowmans Firma die Police nicht mehr bezahlt hat und die Versicherung nun erloschen ist. Aber da Thorne ein Mann von Ehre ist und sich in die Frau des Ingenieurs verguckt hat, macht er nach einem kurzen Abstecher in die Heimat weiter und leitet die Verhandlungen. Als sich dann aber herausstellt, daß das Lösegeld nur eine untergeordnete Forderung ist, treibt Thorne ein paar Kumpel auf und macht sich an die Befreiung der Geisel - mit Waffengewalt. Doch der moralische Zwiespalt ist nicht von der Hand zu weisen, denn kommt die Geisel frei, ist es auch vorbei mit der zarten Bande zur Ehefrau...

Genau dieser Part aber bremst den Film leider im Mittelteil zu sehr aus. Da wird nochmals die Ehe der Bowmans seziert, man hört von einer Fehlgeburt und Meg Ryan raucht, als bekommt sie das bezahlt. Das alles wäre nicht nötig gewesen, zumal die kaum so zu nennende Liebesgeschichte weder in die Tiefe geht, noch in irgendeiner Weise gar unmoralisch wird. Thorne ist integer. Das wars, und so hätte man diesen Part auch sparen und den Film damit sauber straffen können. Das aber ist Nörgeln auf hohem Niveau, denn es geht spannend voran, gerade auch die Szenen rund um den Gefangenen samt schönen Aufnahmen der landschaft fesseln den Betrachter, der sich zudem noch über eine gut inszenierte Befreiungsaktion mit viel Blut freuen darf. Erstaunlich viel Blut & Härte für eine Freigabe ab 12 Jahren...die FSK ist manchmal schon seltsam... insgesamt also ein guter Film, natürlich oberflächlich und eindimensional, aber zumeist spannend, gut inszeniert und ordentlich besetzt - 8/10.

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