Zum Glueck hatte ich auf dem Gymnasium Spanisch als Wahlpflichtfach, ansonsten haette ich meinem Bruder die spanischen Dialoge nicht so gut uebersetzen koennen. Und hier kommen wir auch zu einem deutschen Filmproblem: der Synchronisation. Denn der Film hat, besonders in der zweiten Haelfte, fast mehr Spanisch als ein Film von Pedro Alvomodar. Und das nervt ziemlich, vielleicht deshalb, weil der Zuschauer gewohnt ist, eine Synchronisation zu haben oder zumindest Untertitel. Nun gut, das tut dem Film keine Abbruch. Zwar ist die Charakterentwickung ziemlich duenn, und Meg Ryan kommt in der Rolle nicht zur Geltung (sie ist sogar meines Erachtens eine Fehlbesetzung), doch der Film hat Fahrt und auch etwas viel Gewalt fuer die Freigabe ab 12. Ich dachte schon fast an "Phantomkommando", jedoch geht dies etwas zu weit. Jedoch: die FSK hat hier wieder gezeigt, das gerechtfertigte Gewalt bei ihr noch eine Chance hat. Was einem im Hals stecken bleibt, ist der am Ende des Films deutlich spuerbare "Chauvinismus": alles geht gut, die Entfuehrer sind alle tot, Jubel und Freude. Dieses typisch amerikanische Ende ist zwar aufbauend, aber auch etwas peinlich. Crowe ist wie immer cool, und auch der Deutsche Gottfried John spielt sehr gut. Diesen Mann wuenscht man sich mehr in amerikanischen Filmen zu sehen, denn er wird stark unterbewertet. Also: kein Film fuer 12jaehrige, aber wohl ab 16 ertraeglich. Der Film geht gut ab, und man denkt am Ende, das dies doch nie zwei Stunden Film waren.