Tunichtgut Cai Tou [ James Yi Lui ] wird beim Bescheissen vom Spielhallenbesitzer Brother Nine [ Chan Shen ] erwischt und soll ihm zur Strafe seine Ehefrau [ Leung Jan Lei ] für eine Nacht „bereitstellen“. Cai Tou versucht es mit Alkohol und einem Trick, allerdings wird das Schäferstündchen zu einem Debakel und führt zu Nines Impotenz. Dieser stellt es Cai Tou frei, sich innerhalb von 24h selbst das Leben zu nehmen, da er es sonst übernimmt. Kurz darauf findet Cai Tou allerdings eine Tasche voll Gold sowie einen Totenschrein, was sein leben erheblich ändern soll. Er lässt sich von Lin San [ Yeung Chi Hing ] mit dessen verstorbener Tochter Liu Ai Cui nachträglich verheiraten, damit deren Geist zur Ruhe kommt; dass Gold und ihre frühere Wohnung als Mitgift. Doch ihre Seele ist noch sehr umtriebig...
Zusammenhanglose „Fortsetzung“ vom gleichjährigen Hex, dasselbe Team.
Und keine Horrorkomödie, sondern ein Klamaukfilm mit Fantasyelementen.
Ausserdem eine One – Man – Show von Actor James Yi Lui, der als Loser und Taugenichts hierbei eine durchgeknallte Vorstellung abliefert. In jeder Szene zu sichten trägt er das Sujet als tendenzielle Verbindung nicht nur ganz allein, sondern ist auch entscheidend dafür verantwortlich, dass es funktioniert. Was in dem Fall natürlich bedeudet, dass es lustig ist; auf was anderes kommt es diesmal nicht an.
Die übernatürliche Komponente ist dann auch nicht allein dafür verantwortlich, dass die ersten Lacher kommen, sondern bringt einzig etwas Würze ins Geschehen hinein und stellt dann auch schnell die Struktur des Filmes dar: Von der Konzeption her nur ein narrativer Mehrteiler von Sketchen, aber mit einem zunehmend assoziativen Erzählstrang.
Wobei später die neue Wohnung von Cai Tou sowohl für einen festen Raum sorgt
als auch indirekt dafür, dass der Fortgang in viele, aber nicht alle möglichen Richtungen driftet und schon eine genaueres Programmsegment besitzt. Mit der fortschreitenden Laufzeit der Handlung wird dann auch die Möglichkeit des Einsatzes komplexerer Mittel gesteigert und dramaturgische Versprechen zumindest registriert.
Beobachtet wird die gesamte Zeit der Simpel Cai Tou, wobei in den ersten Minuten eindrücklich dargelegt wird, dass dieser Mann nicht nur Pech im Leben hat, sondern mit seiner eigenen Ungeschicklichkeit und auch Dummheit mitverantwortlich für die ihm passierenden Dinge ist.
So hat er sich selber zuzuschreiben, dass er mit seinem banalen Gemüt von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpert; zu Beginn wird dies bevorzugt über die Niederlagen am Spieltisch nachverfolgt und klargelegt.
Anders als in Clownesken, wo es stets Gewinner und Verlierer gibt, ist hier nur eine Hauptfigur zu finden: Der Verlierer.
Das Gambling – Thema ist bis aufs Ende danach zum Glück auch erstmal passe und wird durch die anschliessende Selbstmord – Sequenz auf hervorragende Weise abgelöst, um sich dann letztendlich doch auf die Geistergeschichte zu versteifen. Die extemporane Stimmung ist durch die nun festere Struktur zwar etwas ausgehebelt, zumal jetzt auch einige Wiederholungen bzw. Variationen bereits vollzogener Elemente auftauchen:
Cai Tou verliert laufend.
Selbst sein einziger Bekannter [ Lam Fai Wong ] haut ihn ständig übers Ohr.
Er ist selbst zu unbeholfen, sich das Leben zu nehmen und wird bei den Versuchen nur wegen Zerstörung öffentlichen Eigentums und Erregung öffentlichen Ärgernisses angezeigt.
Später hat er einen nervigen Nachbarn [ To Siu Ming ], der ihn abends immer auf seiner Pipa behelligt.
Auch wenn die Witze mitsamt inhaltlicher Gemeinsamkeiten dabei teilweise auch noch einmal erzählt werden, liegt es vor allem an dem Mitteln des Slapsticks, auch beim 2ten oder 3ten Mal nur mit einer geringen Abweichung immer noch Erfolg zu haben.
Wild gestikulierendes Herumgerenne, übertriebener Plakativismus und selbstredend auch Derbheiten sind öfters an der Tagesordnung; die running gag Situationen sind aberwitzig und zumeist völlig aus der Kontrolle geraten. Kein subtiles Wortspiel, keine Suche nach unkonventionellen Lachern; sondern aktionsorientierter Humor mit Overacting in nicht immer wohldosierter Menge, aber eben zum richtigen Zeitpunkt. Einzig die wenigen medialen Parodien müssen wegen Unkenntnis des Zielobjektes zu Rohrkrepierern werden; stören aber nicht und machen sowieso die Einzahl aus.
Die verbale Komikebene ist dann auch praktisch tot und wird mit einem köpersprachlichen Schwerpunkt – und teilweise auch Extremen - von Haltung, Mimik und Gestik ersetzt und den stereotypen Charakteren angepaßt.
Die Stewardess ist hübsch, die Putzfrau eben nicht.
Dabei wird auch eine recht rustikale Direktheit und comicstriphafte Pietätslosigkeit im Umgang mit dem Material nicht ausgelassen; so wurde Liu Ai Cui vor ihrem Tode entführt, vergewaltigt und ermordet; was sie dann allerdings nicht davon abhält, sich in andere Personen zu transferieren und durch diese fleissig Sex mit ihrem notgeilen Ehemann zu haben. Deren Körper nutzt.
Wobei das eigene Geschlecht bei Cai Tou dann ebensowenig Begeisterungsstürme hervorrufen kann wie eine Frau ausserhalb seiner ästhetischen Empfindung [ die Putzfrau z.b. ] und zu weiteren Turbulenzen führt.
Die ungezwungene Darstellung von Nacktheit ist dann auch das einzige Merkmal, woran man die Handschrift von Regisseur Kuei Chi Hung erkennen vermag; dessen sonstige Effekthascherei und Gewaltauswüchse hier zugünstigen eines rein schadenfreudigen Sehvergnügens aussen vorbleiben.
Die Gags sind nicht neu und man sieht sie auch kommen, aber die Umsetzung wirkt trotzdem locker und bleibt eben überraschend amüsant und auch sympathisch.
Gefiel.