Review

Heute auf dem Speiseplan: Gepresste Quetschmöpse in Korsagenroulade, dazu ein Becher abgelaufe Erdbeermilch.
So könnte man Van Helsing umschreiben, wenn es ein Gericht wäre. Und vor ein Gericht wünsche ich mir den Regiseur dieses Kackstreifens!
Stephen Sommers lieferte uns mit Deep Rising einen bluttriefenden und schwarzhumorigen No-Brainer mit jugendfreigabe ins Haus. Dafür erstmal ein dickes DANKE von mir.
Aber als er ein paar Jahre später einen weiteren Schritt ins Horror/Comedy-Genre wagte, stolperte er, bracht sich beide Oberschenkel, den Hals, fiel breitbeinig auf einen Kaktus, biss sich dabei die Zunge ab und riss sich das Nagelbett des kleinen Fingers der linken Hand ein.

Anno Knuff steht Prof. Dr. med. jur. Van Wolverine im Dienst ihrer Majestät, der katholischen Kirche. Und wie schon James Woods in Vampire$ zieht Hugh Jackman hier durch die Pampa und meuchelt alle bösen Monster dieses Planeten weg, angefangen in *Trommelwirbel* Transsylvanien!!!
Dort hat Graf Schwuchtula nämlich die Wehrpflicht eingeführt und eine Vampirarmee um sich gescharrt, um spätestens um 5:45 Uhr die Welt zu erobern. Achja, das Frankenstein-Monster läuft da auch irgendwo rum.
Aber da dies ein FSK:12-Film ist und die vorpupertären und noch nicht vollkommen geschlechtsreifen "männlichen" Zuschauer diesen Film für COOL und GEIL halten sollen, stellt man Dr. Wolverine die Emo-Amazone Kate Beckinsale an die Seite, welche schon die Underworld-Fieslinge das fürchten lehren durfte... Ja, genau! Und weil Universal ja sämtliche Lizenzen aller US-Monsterfilme hat, darf der Wolfsmensch auch gleich noch verwurstet werden.
Alles deutet also auf eine große Schalcht der Monster hin; das kann doch nur gut werden, was?
Nun, nein.

Dummerweise habe ich gewisse Anforderungen an einen Horrorfilm, auch wenn es eine Komödie ist.
Die dünne, sehr dünne, extrem dünne, Story besteht eigentlich nur aus hirnrissigen Dialogen ohne Sinn und Logik und aus einer Aneinanderreihung schwachsinniger, spannungsloser, einfallsloser Kämpfe. Zwischendurch darf immer mal wieder ein grottenschlechter One-Liner die Kopfschmerzen bei den Zuschauern auslösen und überhaupt wirkt alles wie lieblos hingeschissen und lose zusammengeschustert.
Man könnte meinen, dass man hier ein ein Videospiel sieht, welches für Kinder unter 14 produziert wurde.

Zugegeben, das Setting war echt gut. Das Dorf war hübsch animiert. Aber das reicht nicht.
Der Film bestand fast zu 90% aus CGI-Effekten, von denen mehr als die Hälfte grottenschlecht waren, wie z.B. Mr. Hyde.
Bei 160 Millionen $ Budget ist mMn mehr drin gewesen, aber das nur am Rande.

Ich könnte diesen RANT noch beliebig lange fortführen, aber ich denke die Aussage ist auch so deutlich geworden.
Am Ende bleibt für Van Helsing nur ein halber von 10 Pflöcken durchs Herz übrig, den ich aber großzügiger Weise auf einen ganzen aufrunde.
Schade nur, dass man das ansehen dieses Films nicht als Wehrdienstzeit anrechnen kann. Gerechtfertigt wäre es allemal...

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