Mit „Gedo“ setzt sich der Trend schwächelnder Gary Daniels-Filme der jüngeren Vergangenheit fort. Die Zeiten von besseren B-Actionern wie „Riot“ oder „Cold Harvest“ scheinen endgültig vorbei zu sein. Obwohl der Mann einer der wohl talentiertesten B-Stars ist, blieben in den letzten drei Jahren die Rollenangebote scheinbar aus. Demnächst wird er aber endlich mal wieder im Dolph-Lundgren-Streifen „Retrograde“ zu sehen sein – leider als Bösewicht.
„Gedo“ ist stark von asiatischen Einflüssen geprägt, was vor allem an Regisseur Talun Hsu liegt, der nebenher auch noch am Drehbuch mitschrieb. Viel Neues fiel ihm dabei nicht ein. Gary Daniels schlägt sich als Cop Richard Fox mit allerlei Gesindel herum und gerät mitten zwischen die Fronten, als sich der amerikanische Unterweltboss Bronson (Ex-Footballer Victor Rivers) mit der Yakuza anlegt, die ihrerseits einen Profikiller nach Amerika schickt, um den Konflikt beizulegen.
Obwohl die Exotik so einem Genrestreifen gut tut, herrscht viel Leerlauf vor, da Action sehr sparsam dosiert wird und dann meist auch nur routiniert inszeniert wird. Gary Daniels kloppt dabei wie eh und je seinen Widersachern die Kinnladen blank und hat damit die Höhepunkte zu vermelden. Sein Können, was Martial-Arts-Kämpfe angeht, ist unumstritten und so darf er hier auch gleich wieder gegen mehrere Gegner vom Leder ziehen. Die Choreographie ist dabei recht realistisch gehalten, auch wenn die bösen Buben mal etwas hoch und weit davon segeln.
Die wenigen Schießereien (meist ohne blutige Shootouts, viel im Off) sind von unspektakulärer Natur und eine größerer Verfolgungsjagd, trotz explosiven Endes, gerade mal Durchschnitt. Für den Genrefan offenbart „Gedo“ sich damit als biedere Hausmannskost, bei der nur in einigen Szenen aufblitzt, was hier möglich gewesen wäre.
Neben einigen unspektakulären Schwertschwingereien, erweist sich der Plot als extrem störend. Der Film wirkt immens aufgeblasen. Gerade so als hätten die Autoren nicht gewusst, wie sie das Skript auf eine entsprechende Länge bekommen sollten. Fox private Probleme langweilen uns und sind eigentlich unbedeutend, gleiches gilt für die Rachegelüste einer Japanerin, die Bronson aus persönlichen Gründen töten will. Von Fox dämlichen Ermittlungsmethoden (Ich marschiere mal überall rein…) abgesehen, gibt es noch einen korrupten Bullen, der ebenso uninteressant ist. Selten so ein voll gestopftes Drehbuch gesehen, dass dann vorn und hinten nur noch zähe, lange Weile produziert.
Fazit:
„Gedo“ ist ein unterdurchschnittlicher B-Actioner, der von dem Hauptbestandteil (Action) solcher Filme viel zu wenig hat. Gary Daniels macht wie übliche eine gute Figur, nur leider fokussiert Regisseur Talun Hsu im Verlauf des Films immer öfter den motivationslos aufspielenden Yakuza-Killer, so dass Daniels zwischendurch doch sehr in den Hintergrund treten muss. Die Actioneinlagen sind routiniert und die Kloppereien gut. Über alldem liegt aber ein Schatten namens Drehbuch, das zum Gähnen anregt. Da gibt es dann doch wesentlich bessere Daniels-Streifen… Only for fans!