Ein zu Unrecht Verurteilter kämpft gegen korrupte Polizisten
Dolph Lungren, unser liebster Schwede, spielt Wellman Santee – was ein Name, gebt ein „i“ dazu, und schon heißt er Bessermann Heiliger. Nomen est Omen, und daher ist trotz des Intros, in dem Ken Foree den seit „Zombie“ lang erwarteten Filmtod stirbt, schon klar, daß Wellman kein Polizistenmörder ist. Er kann aus der Haft entkommen und macht sich auf die Suche nach den Drahtziehern des Überfalls, an dem er selbst beteiligt war, natürlich korrupten Polizisten. Dabei nimmt er eine Geisel, die sich als Polizistin entpuppt, dem blonden Heroen aber sofort verfällt. Viel passiert seitens der Story nicht mehr – Santee holt sich seinen Anteil und führt die Übelwichte ihrer gerechten Bestimmung zu.
Zwei Details heben diesen ansonsten recht durchschnittlichen Krimi aus dem Sumpf des Einheitsbreis heraus. Diese sind zum einen die unglaublich lachhafte Verfolgungsjagd mittels zweier italienischer Luxuskarossen. Mittels der Tontechnik wird hierbei atemberaubendes Tempo suggeriert, dreht man aber den Ton komplett ab, so fahren die beiden Autos mit maximal 30 km/h hintereinander her. Da hat es im Budget wohl nicht mehr für eine Autoversicherung gereicht...bitte diesen Test nachmachen, sorgt garantiert für Erheiterung.
Der zweite Bereich aber ist die für ein amerikanisches B-Movie unglaublich blutige Schießerei in einem Lagerhaus. Dutzende von Fieslingen fallen dem beidhändig schießenden Schweden zum Opfer, fast immer in Zeitlupe, mit Ein- und Ausschußlöchern, Blutfontänen und Fleischfetzen inklusive. Das kennt man so nur vom Hongkongkino und ist wahrlich ungewöhnlich.
Leider aber kann der Rest des Films das hier gezeigte in keiner Weise bestätigen, zäh schleppt man sich mit Santee durch die Wüste, durchschaut die Plottwists auch mit halbem Verstand sofort, ärgert sich über das überflüssige Weibchen und wird durch den läppischen Showdown nochmals enttäuscht. Schön zu sehen, wie bei dem finalen Faustgefecht die Gegner die jeweiligen Schläge ruhig stehend erwarten. Lob aber der blutigen Schießerei, und somit noch ganz knapp 6/10