Review

"Bad Taste" von Peter Jackson

1. Story
Ein kleines, verschlafenes Küstennest in Neuseeland: Alle Bewohner sind verschwunden. Wo sind sie geblieben? Lord Crumb und seine Alien-Armee ist auf der Erde gelandet. Sie sind auf der Suche nach Frischfleisch für ihre intergalaktische Fast-Food-Kette und haben sich für die Erde als neue Futterquelle entschieden. Die Regierung weiß sich keinen Rat mehr: Ein neuer Spezialauftrag für die "Boys", eine Truppe furchtloser Kämpfer - Ozzy (Terry Potter), Barry (Pete O'Herne), Frank (Mike Minett) und Derek (Peter Jackson), die sich den Gestalten aus dem Weltall tapfer in den Weg stellen.

2. Schauspieler
Das hierfür keine richtigen Schauspieler, sondern nur Arbeitskollegen und Freunde des damals noch jungen Peter Jackson herhalten musste, merkt man dem Film gehörig an. Das heißt, dass es keine schauspielerischen Glanzleistungen zu bewundern gibt. Hervorzuheben wäre vielleicht Peter Jackson selbst in der Rolle des freakigen Derek. Jackson spielt ihn an manchen Stellen wirklich grandios.

3. Musik
Michelle Scullions Score unterstreicht die Atmosphäre des Films einigermaßen gut. Allerdings nichts Herausragendes - ein solider Score, der bedrohliche wie auch komische Szenen nett untermalt.

4. Kamera
Jackson führte bei "Bad Taste" auch die Kamera, einer gebrauchten Bolex 16mm, die er für 250 $ kaufte. Und wer Jacksons späteres Werk kennt, erkennt hier, dass "Bad Taste" den Grundstein zu Jacksons Regiestil markierte. Wie in seinen späteren Filmen gibt es rasante Schwenks, unkontrollierte Zoomaufnahmen, bedrohliche Nahaufnahmen und manchmal etwas unbequeme Großaufnahmen.

5. Fazit
Der 25-jährige Peter Jackson vollendet 1987 mit "Bad Taste" seine Regiedebüt. Der Film wurde mit Freunden und Kollegen amateurhaft in 4-jähriger Arbeit zusammengebastelt. Jackson entwarf alle Requisiten höchstpersönlich und war auch für die Gore-Effekte zuständig. "Bad Taste" ist eine billige Splatter-Comedy. Wer hätte damals nach diesem Film je gedacht, dass ausgerechnet Peter Jackson eines Tages ein Mammutwerk wie den "Herrn der Ringe" auf die Leinwand wuchten würde?
Aber "Bad Taste" ist wirklich genial. Über 90 Min. wird es kein einziges Mal langweilig. Jackson bombardiert den Zuschauer mit Gags, Slapstick, Splatter-Effekten und kultigen Sprüchen - "Ich bin ein Derek. Dereks laufen nicht davon". Es gibt auch mehrere Ekeleffekte wie z.B. die Kotzsuppe oder der offene Kopf, aus dem Gehirn herausquillt. In punkto Splatter kann "Bad Taste" zwar nicht mit "Braindead" mithalten, legte aber für diesen den Grundstein. Zum Schluss gibt es für Action-Fans auch noch eine Riesen-Ballerei und einen finalen Showdown zwischen den "Boys" und den Aliens.

Daumen hoch für Jackson eindrucksvolles Regiedebüt!

Ich kann jedem nur Jacksons späteres Werk ("Braindead", "Heavenly Creatures", "The Frighteners") ans Herz legen - alles super Filme!

Anspruch: 0 von 5
Action: 3 von 5
Spannung: 2 von 5
Humor: 4 von 5
Musik: 2 von 5
Erotik: 0 von 5

Insgesamt: 10/10

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