Review

Info:
Steamboy ist ein aufwendig gezeichneter Anime aus dem Jahr 2004 mit einer Länge von rund 110 Minuten.

Story:
Die Geschichte spielt im England zur Zeit der ersten Weltausstellung in den 1860er Jahren. Der Junge Ray Steam ist in dritter Generation nach seinem Großvater Lloyd und Vater Edward ein begeisterter Tüftler. Ihr aller Leidenschaft gilt den Möglichkeiten des Dampfs. Rays Großvater und Vater arbeiteten im Aufrag der O'Hara-Foundation an einer Möglichkeit, Dampf extrem zu komprimieren und auf kleinstem Raum zu speichern: der sogenannte Steamball entsteht. Um diesen kloppen sich dann sogleich mehrere Parteien: die Foundation selbst, der englische Erfinder Stevenson, Großvater und Vater und nicht zuletzt die englische Marine. Insgesamt also ein Fundament für eine opulente Geschichte in einer aufregenden, fortschrittsgläubigen und schnell entwickelnden Zeit, denn der Steamball soll im "Dampfschloss", sozusagen dem Ausstellungspavillion der O'Hara-Foundation auf der kommenden Weltausstellung in London kaufwilligen Interessenten aus aller Welt mit seinen Möglichkeiten demonstriert werden.

Musik:
Musik ist ganz allgemein wenig vorhanden und an den wenigen Stellen passend zum Film, bleibt einem nicht im Kopf. Es wird aufgrund der langatmigen Actionsequenzen mehr Wert auf zischende Geräusche und Knalleffekte gelegt.

Kamera/Bilder:
Die Zeichnungen sind hervorragend gelungen - man merkt eindeutig, wohin das Budget geflossen ist. Die grafische Schönheit, insbesondere der ersten Hälfte des Films ist, ist präzise und detailreich, der Film an sich eine wahre Augenweide. Obwohl die Figuren/Personen nicht übermäßig detailiert gezeichnet sind, so haben sie doch eine hohe Qualität. Der Fokus liegt jedoch eindeutig auf dem technischen Detailreichtum vieler Maschinen, Rohre, dem Dampf und kleiner technischer Gimmicks.

Fazit:
Insgesamt ist der Eindruck durchwachsen. Die erste Hälfte des Films kann durchaus fesseln und mitreissen und man vermutet, angefixt durch Andeutungen und Halbwahrheiten ein "Mehr" an Geschichte, so ungefähr bis zum zweiten Drittel. Ab hier ufert der Film dann jedoch in langatmige, opulente Actionsequenzen aus und die Story zerfasert sich ins Banale. Man hat nicht den Eindruck eines echten roten Fadens, einer stimmigen Auflösung, warum denn nun Großvater und Vater so sehr gegeneinander kämpfen und was eigentlich die kleine Scarlett O'Hara im Dampfschloss zu suchen hat und ob die O'Hara-Foundation nun eher gut oder eher böse ist, ebenso wie Mr. Stevenson. Das alles ist mehr als schade, denn so hält man sich das letzte Drittel nur mühsam konzentriert und ist irgendwann gelangweilt vor lauter Dampf, platzenden Rohren, kaputten Maschinen und eher sinnfreien Erklärungen von Lloyd und Edward Steam. Der Film ist insgesamt gut, aber zu einem Film der Güte von bspw. "Nausicaa" fehlt ihm doch vor allem erzählerisch noch viel.

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