Eigentlich völlig unverständlicherweise (aus Qualitätsgründen) mehrere Jahre auf Veröffentlichung wartend und erst spät und dann von u.a. Eagle Films für das 'Kino' und Action International Pictures für das Heimmedium der Videokassette distribuiert, nutzt der von Erstlingsautor Julian Weaver als Forever Mine geschriebene (und später noch einmal für dessen Demon Possessed - The Chill Factor, 1993, mild abgewandelte und ebenso am Eagle River, Wisconsin produzierte) Trapped Alive eine inhaltliche Mischung und die Popularität von bspw. Blutiger Valentinstag (1981), Brennende Rache (1981) und Forke des Todes (1981), um in Variation derer, mit weniger Budget und weniger Talent dasselbe noch einmal nachzuerzählen. Von einem der sogenannten Video Cult Classics ist man durch mangelnde Verbreitung und ohne die Eigenschaft eines eigenes Rufes weit entfernt, die Steigerung des Bekanntheitsgrades dürfte allerdings automatisch durch eine technisch moderne Veröffentlichung und den richtigen (lies: perfekten) Eckdaten vom Genre Horror, Abteilung Slasher sowie der Herkunft der Mittachtziger gegeben sein. Die Angst vor der Dunkelheit, die Angst vor dem Unbekannten, die Angst vor dem Eingesperrtsein, und dann fällt auch noch die einzige Lichtquelle, die Taschenlampe in die aufgerissenen Eingeweide eines armen Spießgesellen und muss man zum Wiederfinden dieser erstmal darin herumrühren:
Vilas County, am Weihnachtsfest.
Aus der nahegelegenen Haftanstalt brechen mit blutiger Gewalt drei Verbrecher aus, das mörderische Duo Louis 'Face' Napoleon [ Alex Kubik ] und Mongo [ Michael Nash ] sowie von diesen eher mitgeschleift der inhaftierte Fluchtfahrer Randolph Carter [ Mark Witsken ]. Kurz später entführen sie die beiden mit dem Auto zu einer Party befindlichen Freundinnen Robin Adams [ Sullivan Hester ] und Monica Perry [ Laura Kallison ], wobei die Erstere die Tochter vom örtlichen Anwalt John Adams [ Cameron Mitchell ] und nicht nur deswegen rasch die Staatspolizei hinter ihnen her ist. Weit kommt das kriminelle Gespann mit ihren Geiseln sowieso nicht, geraten sie durch einen Unfall in die stillgelegte 'Forever Mine', einen 1891 gegründeten und 1956 nach einem verheerenden Unfall geschlossenen Förderschacht, der weder einen Ausgang zu bieten scheint, noch so unbewohnt ist wie eigentlich gedacht. Währenddessen wird der zufällig vorbeikommende Deputy Sheriff Billy Williams [ Randy Powell ] auf die Fahrspuren aufmerksam.
"Prison Area. Do not pickup Hitchhikers." steht da groß als Warnung am Straßenschild, die Gegend kalt und dunkel und die Straßen mehr mit Schnee und Eis als festen Belag gefüllt. Die Sicherheit der (langweiligen) Zivilisation hat man da schon längst verlassen, hat man das warme Heim mit den angeschäkerten und sich im trüben Smalltalk ergehenden Alten Adieu gesagt und will man das Fest der Liebe tatsächlich mit dem anderen Geschlecht verbringen und das Begehren der Hormone erfüllen. Sexualität als Lockvogel und ähnlich hat man sich auch aufgebrezelt, der warme Pelz soll den Frost abhalten oder zumindest dämmen, während unter drunter nur das kurze Kleidchen in den Minustemperaturen zittert und bebt. Die beiden Nerzmäntel der Damen sind dann auch das erste Opfer der drei Flüchtigen; wenn man denn den toten Wärter nicht mitzählt.
"I wonder what's on the other side of the gate."
"You got my by the balls."
Weaver, auf den die Story beruht und welcher zusammen mit Regisseur Leszek Burzynski auch das Drehbuch schrieb, verzichtet immerhin auf eine allzu lange Einleitung und gibt dem darbenden Publikum im Grunde gleich und sofort das, wonach es verlangt und was es so lieb. Ein Ausbruch, eine Entführung, die Geiselnahme von (mehr oder minder) unschuldigen jungen Frauen, die in Not geraten und zumindest bei zwei der drei Kriminellen auch in ganz schlechter Gesellschaft sind. Stille Szenen oder sollte man sagen: Standbilder des in knapp 2 1/2 Wochen Drehzeit und nur mit einer einzigen Kamera geschossenen Filmes funktionieren dabei eher als die schauspielerischen Darbietungen oder auch die beweglichen Momente. Der allumfassend weiße Schnee als Umgebung der Szenerie, die hübsch ausgeleuchtete Nacht, die die Figuren einhüllt, das rot-blaue Polizeilicht, dass die Hütte vor der stillgelegten Mine anstrahlt oder auch das kopfüber hinab gerutschte Auto, dass wie einer der (durch die Windschutzscheibe gekrachten) Insassen lädiert aussieht, ächzt und krächzt und wo das Feuer schon am Wrack zündelt und bald die Karosserie explodiert.
"We're trapped."
"Bravo! They do teach you something in prison!"
Auch den Schaft selber, seit 30 Jahren geschlossen und seitdem dem Verwahrlosen übergeben, hat man seitens der Dekoration ganz heimelig gestaltet und in seiner dunklen Beengung recht atmosphärisch stilisiert. Von oben rieselt der Staub, unten versperren Bretter und ehemalige Stützbalken das Durchkommen, während ab und an auch mal ein Totenschädel von anno dunnemals auf dem Boden liegt und Zeitzeuge einer vergangenen Epoche und des gegenwärtigen Grauens noch ist. Dass man in solch einer Kulisse und unter den Umständen noch für diverse sexuelle Anspielungen und Freizügigkeiten, dem Zeigen der Unterwäsche oder dem Freilegen der Brüste noch Zeit und Muße hat, 'versteht' sich von selbst, mehrere Upskirt-shots der armen Mädels, wobei eine von ihnen auch noch zum Striptease im Schein der Öllampen gezwungen wird, dazu ein Schäferstündchen an der Erdoberfläche, welches auch von jetzt auf gleich kommt und auch ein nebulöser Einfall der beiden Autoren ist.